Inmitten
all der Schlagzeilen, für die Facebook immer wieder gut ist, stellt sich die
Frage, welche Rolle das Unternehmen in der Zukunft spielen wird. Trotz grosser
Börsengewinne und beeindruckenden Benutzerzahlen, scheint die Nutzung der Plattform nicht mehr
ganz so unabdingbar zu sein, wie auch schon. In den USA gehen die Nutzerzahlen bei
der jungen Generation auf jeden Fall zurück. Dafür steigt die mittelalterliche
Generation bei Snapchat ein - und weiss genau warum.
Snapchat: Ein Spielplatz für Seitenspringer? Logo Snapchat |
Man braucht
sich nicht lange auf Facebook zu tummeln, um zu merken, dass die Plattform prinzipiell
eine Zeitvernichtungsmaschine ist - wem es langweilig ist, der ist auf Facebook
gut aufgehoben. Wie produktiv die
Beschäftigung mit Facebook wirklich ist, hängt wohl vom einzelnen User ab. Und
genau hier zeichnet sich ein Problem für das Unternehmen ab. Das
Marktforschungsunternehmen eMarketer hat nämlich errechnet, dass in den USA 2018 rund zwei
Millionen Nutzer die jünger sind als 25 Jahre, von der Facebook-Plattform
abspringen werden. Denen ist es wohl zu langweilig geworden, nachdem der Reiz
des Neuen verblasst war. Sie melden sich ab, genau wie jene 1,4 Millionen 12
bis 17jährigen, die im letzten Jahr verschwunden sind.
Gemäß eMarketer
wird sich die jährliche Abwanderung der jungen Anwender 2018 klar über der
Fünfprozentmarke bewegen. Dass junge Menschen Facebook nicht mehr cool finden,
ist nicht ganz neu. Bis jetzt konnte aber Facebook die Schrumpfung wieder als
Wachstum verbuchen - auf der ebenfalls firmeneigenen Social-Media-Plattform Instagram.
Dort rechnet man auch dieses Jahr mit
einem Zuwachs von 1,6 Millionen jungen Usern. Das Problem: Die Konkurrenz, in
diesem Fall besonders Snapchat, schläft auch nicht. Dort prognostiziert man für
die nächsten 12 Monate nämlich fast zwei Millionen Neuzugänge, die jünger sind als 25
Jahre.
Snapchat
kann aber nicht nur bei den ganz jungen Anwendern Zuwächse verbuchen. Auch
die Gruppe der mittelalterlichen User wächst rasant. Immer mehr 45 bis 54jährige
nutzen gemäss einem Bericht in der Britischen Zeitung Telegraph Snapchat als
ideales Tool, um Nachrichten zu verstecken, die der Ehepartner oder die
Freundin nicht sehen soll. Mit anderen Worten: Snapchat eignet sich scheinbar gut als
Kommunikationsmittel für Eskapaden und Affären - schliesslich verschwinden die
Nachrichten spurlos, nachdem sie beim Lover angekommen sind.
Die Frage
ist, ob mit der Zeit auch Snapchat den Facebook-Effekt spüren wird: Die
jugendlichen User springen nämlich auch deshalb ab, weil sich Ihre Eltern ebenfalls dort tummeln.
Zumindest beweist die steigende
Snapchat-Nutzung dieser älteren Anwendergruppe, dass es auch im Social-Media-Zeitalter
viel bessere Beschäftigungen gibt, als Facebook.
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