Werber und
Marketingfachleute freuen sich: Internet-Werbung läuft endlich besser, und immer
mehr digitale Medien gehen dazu über, Anwendern, die Werbeblocker einsetzen,
den Zugriff auf ihre Seiten zu verwehren. Nach dem Motto, wer lesen will, wird
dazu gezwungen, unsere Werbung zu konsumieren. Das Problem ist, dass Werbung
nur bei einer Minderheit der User ankommt - der Rest fühlt sich einfach nur
genervt. Das gilt besonders für digitale Medien.
Quelle: OmniQuest |
Dies ist
das Ergebnis einer repräsentativen OmniQuest-Studie die im Januar in
Deutschland durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass es schwierig ist,
mit Werbung im Internet Menschen zu erreichen - vor allem wenn diese gar nicht
an Werbung interessiert sind.
Ähnlich wie
bei der Fernsehwerbung, fühlt sich die Hälfte aller Befragten durch Werbung im
Internet, also per E-Mail, in sozialen Medien oder auf Webseiten gestört. 60
Prozent aller Studienteilnehmer klicken Werbung im Internet so schnell wie
möglich weg - wenn das möglich ist. (Bei der eher klassischen Werbung im Radio,
in Zeitungen und Zeitschriften und im Aussenbereich ist das Gefühl der Störung
dagegen weniger ausgeprägt.) Was die Werber aber besonders interessieren
müsste: Lediglich 15 Prozent der Befragten beachten die Werbung im Internet mit
Aufmerksamkeit.
Besonders Onlinewerbung
wird ja bekanntlich möglichst zielgenau entsprechend der Eigenschaften und
Bedürfnisse der Empfänger platziert. Das gelingt nach Aussage der Mehrheit der
Befragten allerdings nur schlecht oder sehr schlecht. Das mag einer der Gründe
dafür sein, dass 39 Prozent der Befragten beim Surfen im Internet einen
Werbeblocker verwenden, um so viel Werbung wie möglich zu blockieren. Der Anteil
der männlichen Befragten ist dabei mit 45 Prozent höher als jener der der
weiblichen Befragten (39 Prozent). Das Problem: Nur 19 Prozent der Befragten sind
bereit, für werbefreies Surfen im Internet zu zahlen.
Insgesamt
zeigt die Untersuchung, dass Werbung sehr oft als lästig empfunden wird. Mehr als
40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie versuchen, Werbung unbedingt zu vermeiden.
Weniger als ein Viertel geben an, dass sie sich durch Werbung zum Kauf inspirieren
lassen.
Eigentlich könnte
man meinen, dass es der Werbebranche darum gehen müsste, die letztgenannten 24
Prozent der Konsumenten zu bedienen - jene, die angeben, sich von Werbung
beeinflussen zu lassen. Dass es immer mehr Websites gibt, die Werbeblocker
nicht zulassen, ist zwar verständlich, aber völlig unlogisch. Menschen mit
Werbung zuzudecken, die diese hassen, wirkt sich letztendlich nur negativ aus: Sowohl
auf den Werbeträger als auch auf das Produkt, das beworben wird. In diesem Sinne sind Apps, die das Blockieren von Werbung zulassen, geradezu genial: Sie ermöglichen nämlich sowohl dem Werbeträger als auch der Werbung ihr Zielpublikum zu erreichen - und zwar ohne jegliche Streuverluste.
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