Thursday, February 1, 2018

Die Werbung stört - und die Werber werben weiter

Werber und Marketingfachleute freuen sich: Internet-Werbung läuft endlich besser, und immer mehr digitale Medien gehen dazu über, Anwendern, die Werbeblocker einsetzen, den Zugriff auf ihre Seiten zu verwehren. Nach dem Motto, wer lesen will, wird dazu gezwungen, unsere Werbung zu konsumieren. Das Problem ist, dass Werbung nur bei einer Minderheit der User ankommt - der Rest fühlt sich einfach nur genervt. Das gilt besonders für digitale Medien.

                                                                                               Quelle: OmniQuest
Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen OmniQuest-Studie die im Januar in Deutschland durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass es schwierig ist, mit Werbung im Internet Menschen zu erreichen - vor allem wenn diese gar nicht an Werbung interessiert sind.
Ähnlich wie bei der Fernsehwerbung, fühlt sich die Hälfte aller Befragten durch Werbung im Internet, also per E-Mail, in sozialen Medien oder auf Webseiten gestört. 60 Prozent aller Studienteilnehmer klicken Werbung im Internet so schnell wie möglich weg - wenn das möglich ist. (Bei der eher klassischen Werbung im Radio, in Zeitungen und Zeitschriften und im Aussenbereich ist das Gefühl der Störung dagegen weniger ausgeprägt.) Was die Werber aber besonders interessieren müsste: Lediglich 15 Prozent der Befragten beachten die Werbung im Internet mit Aufmerksamkeit.
Besonders Onlinewerbung wird ja bekanntlich möglichst zielgenau entsprechend der Eigenschaften und Bedürfnisse der Empfänger platziert. Das gelingt nach Aussage der Mehrheit der Befragten allerdings nur schlecht oder sehr schlecht. Das mag einer der Gründe dafür sein, dass 39 Prozent der Befragten beim Surfen im Internet einen Werbeblocker verwenden, um so viel Werbung wie möglich zu blockieren. Der Anteil der männlichen Befragten ist dabei mit 45 Prozent höher als jener der der weiblichen Befragten (39 Prozent). Das Problem: Nur 19 Prozent der Befragten sind bereit, für werbefreies Surfen im Internet zu zahlen.
Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass Werbung sehr oft als lästig empfunden wird. Mehr als 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie versuchen, Werbung unbedingt zu vermeiden. Weniger als ein Viertel geben an, dass sie sich durch Werbung zum Kauf inspirieren lassen.

Eigentlich könnte man meinen, dass es der Werbebranche darum gehen müsste, die letztgenannten 24 Prozent der Konsumenten zu bedienen - jene, die angeben, sich von Werbung beeinflussen zu lassen. Dass es immer mehr Websites gibt, die Werbeblocker nicht zulassen, ist zwar verständlich, aber völlig unlogisch. Menschen mit Werbung zuzudecken, die diese hassen, wirkt sich letztendlich nur negativ aus: Sowohl auf den Werbeträger als auch auf das Produkt, das beworben wird. In diesem Sinne sind Apps, die das Blockieren von Werbung zulassen, geradezu genial: Sie ermöglichen nämlich sowohl dem Werbeträger als auch der Werbung ihr Zielpublikum zu erreichen - und zwar ohne jegliche Streuverluste.  

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