Thursday, November 23, 2017

Die wichtigsten E-Commerce-Feiertage setzen neue Rekordziele

Die Zahlen sind beeindruckend, man könnte auch sagen beängstigend: Beim Chinesischen Internet-Händler Alibaba rollten am 11. November dieses Jahres stündlich mehr als eine Milliarde Dollar in die Kassen. Das war der sogenannte Singles Day, der grösste Einkaufstag in China, der notabene erst vor wenigen Jahren von der E-Commmerce-Industrie ins Lebengerufen worden war. Überhaupt demonstriert der massive Online-Shooping-Boom in China das enorme Zukunftspotential der Branche: Überall auf der Welt müssen sich Händler ohne konkrete Strategien warm anziehen, wenn sie diesen Online-Ansturm überleben wollen.  

Einen Jumbo Jet im Internet kaufen? Kein Problem.              Bild tabao
Jetzt sind wir also schon wieder mittendrin: Die digitalen Konsumtempel der Welt haben sich herausgeputzt, um für die höchsten Feiertage im E-Commerce-Kalender bereit zu sein. Die ganz Grossen der Branche tun das hervorragend - und lassen die Welt immer wieder gerne wissen, wie erfolgreich sie sind. Zum Beispiel Alibaba, das grösste Chinesische Amazon-Gegenstück, das am oben erwähnten Singles Day auch dieses Jahr wieder unglaubliche Wachstumsraten von mehr als 40 Prozent gegenüber dem letzten Jahr hinlegen konnte und in 24 Stunden für mehr als 25 Milliarden Dollar Ware verkauft hat. Die Bestell- und Bezahlinfrastruktur, die hinter diesen immensen Beträgen steht, beeindruckt ebenfalls - genauso wie die Tatsache, dass die allermeisten Bestellungen vom Smartphone aus getätigt werden:
“Alibaba wickelte über sein elektronisches Bezahlsystem Alipay fünf Minuten nach Mitternacht 256‘000 Transaktionen pro Sekunde ab, wie das Unternehmen mitteilte. Das seien mehr als doppelt so viele wie in den Spitzenzeiten im vergangenen Jahr. Mehr als 90 Prozent der Bestellungen wurden demnach über Smartphones getätigt. Im vergangenen Jahr hatte Alibaba am "Single-Tag" 17,8 Milliarden Dollar eingenommen.“
Alibaba ist tatsächlich auf der Überholspur, was auch der anfangs November präsentierte Quartalsabschluss demonstriert: Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Quartal um fast zwei Drittel und der Gewinn verdoppelte sich. Analysten gehen davon aus, dass Alibaba auch Amazon bei der Marktkapitalisierung überholen wird. Amazon ist derzeit 532 Milliarden Dollar wert, Alibaba 477 Milliarden Dollar. Der Grund für diese Einschätzung der Situation liegt im etwas langsameren Wachstum von Amazon - aber auch da kann man sich nicht übers Geschäft beklagen (34 Prozent Quartalswachstum). Und der grosse Tag des Mammons, Black Friday, steht ja jetzt auch vor der Tür. Da werden wieder Milliardenumsätze zusammenkommen.
Überhaupt ist die Branche optimistisch für die kommenden Weihnachtsfeiertage. Eine aktuelle deutsche Umfrage zeigt an, dass 80 Prozent aller Konsumenten online einkaufen wollen. Dieses Ergebnis entspricht dem seit Jahren anhaltenden Trend zum Online-Shopping: Im letzten Jahr erreichten die globalen Umsätze 1,86 Billionen Dollar, in vier Jahren sollen es 4,5 Billionen sein (4‘500‘000‘000‘000 Dollar). Zum Vergleich, das Bruttosozialprodukt der Schweiz für 2016 betrug 660 Milliarden US-Dollar, also ungefähr ein Drittel der letztjährigen Umsätze.

Die Online-Umsätze werden allerdings nicht nur durch die wichtigen E-Commerce-Feiertage getrieben. Auch der Trend zum Verkauf sehr teurer Objekte hilft da mit. So wurden letzte Woche auf der Alibaba-Plattform Tabao zwei gebrauchte, flugfähige  Boeing 747 Jumbo Jets verkauft - für umgerechnet 41 Millionen Euro. Es war nicht der Weihnachtsmann, der sie kaufte, sondern eine chinesische Frachtfluggesellschaft.

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