Online-Shops
und die Entwicklung des sogenannten stationären Handels: Das wird wohl die
interessanteste Story sein, was die nahe Zukunft des Konsums betrifft. Im
Moment ist eines klar: Händler, die mit ihrem stationären Laden überleben
wollen, müssen auch online für ihre Kunden sichtbar sein. Das finden auch die
Konsumenten, von denen sich eine grosse Mehrheit wünscht, lokale Anbieter
schnell und einfach im Internet zu finden.
Leere Läden sind in amerikanischen Innenstädten nichts Aussergewöhnliches. Bild Wikimedia Commons |
“In Nordamerika, wo die Distanzen riesig sind, und die Verödung der Innenstädte schon vor Jahren, mit dem Bau riesiger Einkaufszentren ausserhalb der Stadtgrenzen begonnen hat und auch im Internet-Zeitalter unaufhaltsam scheint, sind es nicht mehr nur die Innenstädte, denen die E-Commerce-Umsätze fehlen. Es sind die Malls, die grossen Einkaufszentren, wo immer mehr Läden schliessen. Experten rechnen damit, dass sich die Detailhandelsflächen hier in den nächsten 10 Jahren um bis zu 50 Prozent verringern werden.“
Allerdings
läuft die Entwicklung in der Schweiz sehr ähnlich, wie auch die letzte Ausgabe
der Onlinehandels-Studie der Universität St. Gallen gezeigt hat: Die zweijährlich
erscheinende Untersuchung zum Online-Handel in der Schweiz kommt zum Schluss,
dass der Einkauf immer häufiger im Internet beginnt und weitere Verschiebungen
zu Lasten des stationären Handels zur Folge haben wird:
“Die Verschiebungen gehen zulasten des Einkaufs im Laden, der in allen Branchen an Beliebtheit verliert. In einigen Branchen, wie dem Bekleidungshandel, könnte es in den nächsten (Jahren) zu einer Online-Kaufrevolution kommen, sagt Prof. Dr. Thomas Rudolph, Direktor des Forschungszentrum für Handelsmanagement (IRM-HSG). Insbesondere die weibliche Kundschaft kaufe seit zwei Jahren Textilien wesentlich öfter online ein und suche im Netz nach Inspiration für neue Artikel.“
Umso
wichtiger wäre es, dass die lokale Läden auch im Internet sichtbar sind, was gemäß
einer neuen Studie meistens nicht der Fall ist – zumindest sehen dass die
Konsumenten so.
Viele
Nutzer informieren sich vor oder während ihres Einkaufsbummels im Internet.
Online suchen, stationär kaufen, ist ein durchaus logischer Ablauf in den
Zeiten des mobilen Internets. Den Studienergebnissen zufolge findet aber nur
eine Minderheit, was sie sucht. Bei der Online-Recherche nach stationären
Anbietern - seien es Geschäfte, Restaurants, Dienstleister oder Handwerker -
wird gemäß der Yatego-Local-Studie in Deutschland nur jeder Zweite auch tatsächlich
fündig. Das seien "viel zu wenig", meinen die Auftraggeber der
Studie. Tatsächlich gehört die schnelle und leichte Auffindbarkeit lokaler
Anbieter heute einfach dazu. Der Großteil der Kunden erwartet, dass jeder
Anbieter Informationen über Kontaktmöglichkeiten und Öffnungszeiten auf seiner
Website bereitstellt. Aber auch Online-Infos über das Preisniveau, aktuelle
Angebote und das verfügbare Sortiment halten heute bereits über die Hälfte der
Befragten für selbstverständlich. Ebenfalls mehr als jeder Zweite erwartet,
dass aussagekräftige Fotos ein Bild davon vermitteln, wie es vor Ort im
Geschäft, Lokal oder in den Geschäftsräumen des Anbieters aussieht. Ausserdem
schätzen die potentiellen Kunden die Möglichkeit, per PC, Tablet oder
Smartphone zu bestellen oder zu reservieren.
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