Obwohl die Schweiz eines der am besten mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G abgedeckten Länder ist, hat die Technologie hierzulande mit vielen Ängsten und Ablehnung zu kämpfen. Nun hat Apple das erste iPhone mit 5G-Technologie auf den Markt gebracht. Die Branche hofft, dass 5G im Apple-Smartphone die Akzeptanz und die Verbreitung des neuen Standards beschleunigt. Apple ist schliesslich so etwas wie ein Opinion-Leader im Smartphone-Markt. Was Apple tut, kommt an und ist cool – nicht umsonst ist das iPhone ein Statussymbol; das wird auch für das iPhone 12 gelten.
Das iPhone 12 von Apple ist 5G tauglich. Bild Apple |
Apple
ist natürlich bei weitem nicht der einzige Hersteller, der ein Smartphone mit
5G-Technologie im Angebot hat. Bei Android gehört 5G schon zum Angebot,
zumindest in der Oberklasse. Aber Apple ist eine Kategorie für sich: Es wäre
nicht das erste Mal, dass das Unternehmen eine neue Technologie einfach nutzbar
und damit populär macht. Das fängt schon bei der Berichterstattung über das
neue iPhone 12 an: Weltweit erschienen nach der Vorstellung des Geräts, das für
sich in Anspruch nimmt, das kleinste, dünnste und leichteste 5G-Smartphone zu
sein, hunderttausende von Medienberichte, die das Gerät in den meisten Fällen
begeistert beschreiben. Apples Marketingstrategie funktioniert also immer noch
hervorragend: Produktevorstellungen werden als Events inszeniert, die von den
Medien begeistert verfolgt werden – die dann Gratiswerbung in Millionenhöhe
produzieren – diesmal auch für den neuen Mobilfunkstandard 5G. Den
5G-Gegnern wird dieser Effekt das Leben nicht leichter machen:
“ Indem Apple den schnellen Mobilfunk einbaut, wird das Unternehmen binnen kurzer Zeit zu einem der wichtigsten Player in diesem Bereich werden. Schließlich ist das Unternehmen mit knapp 60 Prozent Marktanteil in den USA mit weitem Abstand Marktführer, weltweit immerhin der drittgrößte Smartphone-Hersteller. In Kombination mit der Anbindung von iPhones via 5G an Apples Streamingdienste Apple TV+ und Apple Music, an den Game-Service Apple Arcade und an den Datenspeicherdienst iCloud könnte so relativ schnell die Nachfrage nach 5G-Angeboten steigen.Das Henne-Ei-Problem der neuen Netze würde sich damit fast von selbst erledigen, denn wo eine Nachfrage ist, gibt es in der Regel auch bald ein Angebot. Mit etwas Glück könnten die neuen iPhones also letztlich die Killer-Anwendung werden, die dem 5G-Ausbau den nötigen Kick gibt, damit er endlich spürbare Formen annimmt.“ (Spiegel Online)
Natürlich
wird der Widerstand gegen 5G nicht einfach verschwinden, nur weil 5G im neusten
iPhone eingesetzt wird. Aber eine Deloitte-Studie
zeigt, dass das Unbehagen bei weitem nicht überall gleich gross ist: Ist Österreich
fürchten 36 Prozent gesundheitliche Schäden, in Deutschland nur 20 Prozent, in
Grossbrittannien 14 und in China gerade noch 13 Prozent. In der Schweiz haben
die Gegner, die gemäss einer
Umfrage anfangs dieses Jahres knapp 45 Prozent ausmachten, starke
politische Verbündete:
“Eine starke Minderheit aus SP-, CVP- und FDP-Politikern wollte in der Kommission nichts von einer Anhebung der Strahlengrenzwerte wissen. Denn bis heute ist nicht abschliessend geklärt, welche gesundheitlichen Auswirkungen Mobilfunkstrahlung auf den menschlichen Körper hat. Als das Parlament vor etwas mehr als einem Jahr zum letzten Mal über eine Anhebung der Grenzwerte debattierte, überwogen die Bedenken – der Vorschlag wurde abgeschmettert…“ (watson)
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