Tuesday, September 22, 2020

Den Computer mit dem Hirn verbinden

Es tönt nach Science Fiction, ist aber technisch bereits machbar und wird auch eingesetzt. Ein junges Münchner Unternehmen will die bestehende Technologie aber weiterentwickeln, mit einer softwarebasierten Schnittstelle zwischen Computern und dem menschlichen Gehirn – einem sogenannten Brain-Computer-Interface (BCI).

Die amerikanische Mayo Klinik erkärt auf ihrer Website, wo BCIs heute stehen:

“Bis vor kurzem war der Traum, die eigene Umwelt durch Gedanken kontrollieren zu können, im Science-Fiction-Bereich angesiedelt. Der technologische Fortschritt hat jedoch eine neue Realität hervorgebracht: Heute können Menschen die elektrischen Signale der Gehirnaktivität nutzen, um mit ihrer Umwelt zu interagieren, sie zu beeinflussen oder zu verändern. Das neu entstehende Gebiet der Brain-Computer Interface (BCI)-Technologie könnte es Menschen, die nicht sprechen und/oder ihre Gliedmaßen nicht benutzen können, ermöglichen, wieder zu kommunizieren oder Hilfsgeräte zum Gehen und zur Manipulation von Objekten zu bedienen…“
Nun hat ein Münchner Startup-Unternehmen namens Ceregate bekanntgegeben, dass es diese Technologien weiterentwickeln will und dafür auch schon Geld gesichert hat. Das Ziel des Unternehmens ist es, Verbindungen ins Gehirn zu schaffen mit deren Hilfe Patienten mit neurologischen Erkrankungen oder sensorischen Defiziten in die Lage versetzt werden können, sich selbst zu helfen.
Um seine Vision zu verwirklichen, hat das Unternehmen eine Methode entwickelt, um den Prozess des sogenannten “Mind Writings” in die heutige konventionelle Tiefenhirnstimulation und andere hochmoderne Neuromodulationssysteme einzubringen. Das bedeutet, dass die CBI-Technologie von CereGate in der Lage ist, Informationen in das Gehirn zu “schreiben” oder zu “übertragen”, anstatt nur passiv laufende neuronale Aktivität zu interpretieren. Dr. Bálint Várkuti, Gründer und CEO von CereGate erklärt: “Wir sind heute in der Lage, Informationen direkt in das Gehirn zu übertragen – das ist ein revolutionärer Schritt. Mit unserer Plattform haben wir alle Voraussetzungen, um die Rolle unterstützender Informationen in der neurologischen Therapie zu verstehen, prinzipiell zu überdenken“.

Das Start-up entwickelt dazu eine Software das die Deep Brain Stimulation (wie sie auf der Mayo Klinik Website erklärt wird) weiterentwickelt. Man könnte die dazu erforderliche Hardware auch Gehirnschrittmacher nennen, zitiert die Welt Eckhardt Weber, General Partner des Healthtech-Geldgebers Heal Capital, der kürzlich in Ceregate investiert hat.
Natürlich gibt es auch andere Unternehmen, die in ähnliche Technologien investieren. Teslachef Elon Musk lässt schon seit vier Jahren sein Unternehmen Neuralink auf diesem Gebiet forschen, erntet aber auch immer wieder skeptische Kommentare für seine Prognosen über die Technologie.

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