Wednesday, July 15, 2020

5G: Mit Informationen gegen irrwitzige Behauptungen

Der Widerstand in der Schweiz, wo heute mehr als 90 Prozent der Bevölkerung Mobiltelefone nutzen, war bis jetzt überraschend erfolgreich: Eine kleine aber laute Gruppe von Gegnern konnte in einigen Kantonen die Politik davon überzeugen, dass 5G unerwünscht und unnötig sei. Auch der Bundesrat hat die 5G-Bremse angezogen. Jetzt fangen die Befürworter an, sich ebenfalls zu organisieren.

So sieht ein Comptek-Mast mit einer 'versteckten'
5G-Anlage aus (in Denver, Colorado).                  
                                            Screengrab Comptek
Eine neue Plattform, die von einer Koalition von 5G-Befürwortern lanciert wurde, soll  “zur Versachlichung der Diskussion“ über die neue Mobilfunk-Generation beitragen, sagen die Initianten, die aus der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Politik sowie aus diversen Verbänden kommen. Eine Versachlichung ist tatsächlich dringend notwendig: Die Diskussion über die Schäden, welche durch 5G verursacht würden, hat zum Teil irrwitzige Züge angenommen und hat dazu geführt, dass Brandanschläge auf Mobilfunkantennen ausgeführt wurden. Dass die 5G-Gegner zu derartigen Mitteln griffen, beweise, dass sie keine guten Argumente gegen 5G hätten, sagen Befürworter. Und die Industrie verlangt mehr Unterstützung von der Politik: Die Diskussion um 5G werde ‘emotional‘ geführt. Fakten spielten oft kaum eine Rolle. Angst machen mit Halbwahrheit sei einfach, Aufklären mit Fakten schwierig. Die Politik müsse sich endlich klar zu 5G äussern, forderte der Swisscom-Manager schon anfangs dieses Jahres. Diese Unterstützung ist bis jetzt weitgehend ausgeblieben. Das ist einer der Gründe, dass die Befürworter jetzt eine Informationsinitiative gestartet haben:
“Der notwendige Ausbau mit 5G wird heute aufgrund fehlenden Wissens, falschen Schlüssen und Unsicherheiten politisch und gesellschaftlich stark ausgebremst. […] Der Mobilfunk ist aus dem privaten und beruflichen Leben nicht mehr wegzudenken. Er hat in wenigen Jahren reihenweise Innovationen hervorgebracht, wie kaum eine Technologie zuvor. Die Modernisierung der Mobilfunknetze mit der neuesten Technologie 5G ist für die Attraktivität und Prosperität der Schweiz darum wichtig. Sie schafft die Basis für neue Anwendungen und Geschäftsmodelle sowie für eine nachhaltigere und effizientere Ressourcennutzung…“ (Chance5g.ch)
Tatsächlich wird 5G weltweit vielerorts zügig eingeführt (obwohl die politischen Wirren zwischen den USA und China und die damit verbundenen Schwierigkeiten Huawei-Technik, einzusetzen, die Angelegenheit nicht unkomplizierter machen). So zeigt die wöchentlich aktualisierte Ookla 5G-Karte, dass der Ausbau vor allem in den USA rasant vorwärts geht, obwohl auch hier in verschiedenen Städten Widerspruch laut wurde. Der Unterschied zur Schweiz: Die Bundesregierung unterstützt den Ausbau des Netzes.
Die amerikanische Technologiefirma Comptech, die 5G-Ausrüstung herstellt, verfolgt einen Ansatz, der dem Motto “Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss“ entspricht. Die Firma baut schlanke unauffällige Masten, die zum Beispiel mit einer Strassenlampe versehen und  auch mit 5G-Equipment ausgerüstet werden können. Verschiedene Städte in den USA haben bereits angefangen, solche 5G-Antennen zu installieren. Ob sich die 5G-Gegner dadurch beeindrucken lassen werden, ist allerdings zweifelhaft. 

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