Sie
besuchen eine Website zum ersten Mal, und da ist sie, die Mitteilung, dass Sie
bei diesem Besuch mit Cookies rechnen müssen. 99 Prozent aller User klicken
diese Mitteilung weg, indem sie OK wählen. Das ist jene Option, die von den
Cookie-Verteilern am einfachsten gemacht wird. Doch was ist es eigentlich, wozu
Sie mit diesem Klick Ihre Zustimmung geben?
Wer will ein Guetzli - oder ein Cookie? Bild PfW |
Der
Europäische Gerichtshof und das Deutsche Bundesgericht sind
sich einig. Wer eine Website besucht, soll zuvor eine Einwilligung dazu
geben, dass auf dem dafür genutzten PC oder Smartphone Cookies gesetzt werden.
Die Einwilligung muss aktiv erfolgen, eine schon vorgewählte Checkbox in der
Cookie-Warnung genügt nicht. Für die Schweiz gelten nicht die gleichen Regeln,
wie für das restliche Europa. Eine Erklärung findet sich auf cyon.ch.
Dass Datenschützer und Gerichte die Cookie-Warnungen in Europa nochmals
verschärft haben, kommt nicht von ungefähr. Mit Cookies können
Marketingorganisationen enorm viele Informationen über User von Websites
gewinnen. Die Vorschriften zum Thema Tracking tragen leider nicht direkt zur
Problemlösung bei - weil nämlich die allermeisten User die Problematik nicht
verstehen und die Pop-Ups, die sie zur Einwilligung auffordern, einfach nur
lästig finden. Das ist zwar verständlich, aber gleichzeitig auch unvorsichtig,
was den Schutz der eigenen Daten betrifft: “Über nahezu jeden Internetnutzer der Welt existieren mehr oder weniger umfangreiche pseudonyme Profile bei einigen Hundert Werbefirmen. Darunter sind bekannte Unternehmen wie Google oder Facebook, aber auch weniger bekannte wie Xandr oder Liveramp. Sie werden beständig von fast allen gewerblich betriebenen Webseiten und Apps mit Daten über Verbraucherverhalten gefüttert. Zwischen diesen Unternehmen werden auch Daten getauscht oder gehandelt. Damit kann dann der richtigen Person eine maßgeschneiderte Werbeanzeige angezeigt werden. Oft will eine Seite auch die ID des Facebook-Accounts auslesen, die im gleichen Browser genutzt wird. Dafür binden die Webseiten ein kleines Programm von Facebook ein, das Zugriff auf die Facebook-ID hat und das Klickverhalten auf der Webseite an Facebook sendet. Bei manchen Shops wie Zalando bedeutet "OK" auch, dass die E-Mail-Adresse des Kunden zu Facebook hochgeladen werden darf. So kann der Kunde auch auf Facebook gefunden und ihm dort entsprechende Werbung angezeigt werden.“ (sueddeutsche.de)Wer sich bewusst ist, was für eine Masse an Informationen durch Cookies gesammelt wird, ist wohl öfter bereit, den Nein-Button zu suchen und zu klicken. Die meisten Websites funktionieren nämlich ohne Tracking und Marketing Cookies ganz ausgezeichnet.
Es gibt allerdings auch andere Möglichkeiten, Tracking so gut wie unmöglich zu machen, zum Beispiel mit der Nutzung der privaten Browserfunktion; dadurch werden der gesamte Browserverlauf, der Suchverlauf und die Cookies automatisch gelöscht. Ein privater Browser schränkt auch Web-Tracking ein. Ähnliches gilt für VPNs (Virtual Private Networks). Ein empfehlenswertes und vertrauenswürdiges VPN ist Windscribe. Die Windscribe-Browser-Erweiterung registriert Cookies, die im Browser gesetzt werden. Je nach Konfiguration löscht Windscribe alle 3rd-Party- oder 1st-Party-Cookies, wenn die Registerkarte nach dem Browsen geschlossen wird.
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