Tuesday, May 28, 2019

2013 geboren, 2019 am Smartphone

Die digitale Gesellschaft rekrutiert ihre Mitglieder schon, bevor sie zur Schule gehen. Handy und Tablet gehören für viele Kinder schon zum Alltag, bevor sie lesen und schreiben können. Mehr als die Hälfte der Kinder zwischen 6 und 7 Jahren, die in einer neuen deutschen Studie befragt wurden,  nutzen ab und zu ein Smartphone, vor fünf Jahren war es erst jedes fünfte Kind in dieser Altersgruppe. Ab 10 Jahren ist das Smartphone dann ein Muss. Drei von vier Kindern haben in diesem Alter bereits ein eigenes Gerät.

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Die repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, aus der diese Zahlen stammen, zeigt, dass sich die Digitalisierung nicht aufhalten, sondern höchstens managen lässt - vielleicht. Smartphones und Tablets liessen sich aus der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegdenken, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Kinder sollten deshalb frühzeitig lernen, kompetent mit den Geräten umzugehen und sich sicher im Internet zu bewegen...
Wichtiger als das eigentliche Telefonieren ist Jugendlichen der Medienkonsum auf ihrem Smartphone. Neun von zehn der 10- bis 18-Jährigen jährigen Nutzer streamen Musik, 87 Prozent schauen Videos. Mehr als drei Viertel nutzen die Kamera für Fotos oder selbstgedrehte Videos, sechs von zehn sind damit in sozialen Netzwerken unterwegs. Entsprechend wichtig ist das Smartphone für diese Kinder. Mehr als die Hälfte sagt, dass sie sich ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen könnten. Im Elternhaus müssen viele aber trotzdem zwischendurch mal auf das Gerät verzichten. Für zwei Drittel gilt zu Hause in bestimmten Situationen Handyverbot. Das Smartphone ist also beliebt und schon Kinder lassen es sich etwas kosten. Im Durschnitt geben die 10- bis 18-Jährigen, die im Besitz eines Smartphones sind,13 Euro monatlich für ihr Handy aus – inklusive der Kosten für Telefon- und Datentarife sowie Apps. Die Älteren zwischen 16 und 18 Jahren zahlen mit 17 Euro monatlich am meisten aber auch bei den 10- bis 11-Jährigen sind es bereits 8 Euro im Monat. Dazu passt eine Meldung, die ebenfalls dieser Tage die Runde macht: Das Handy ist heute der Hauptgrund dafür, dass Jugendliche Schulden haben.
Unabhängig vom Gerät machen die meisten Kinder schon früh ihre ersten Schritte im Internet. Von den 6- bis 7-Jährigen nutzen bereits 40 Prozent zumindest gelegentlich das Internet. Ab 12 Jahren sind dann fast alle online. Mit Abstand am beliebtesten ist dabei, Videos zu schauen. Anders als die Kleinen nutzen die 16- bis 18-Jährigen die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten im Netz. Im Bereich Social Media und Messenger haben die 10- bis 18-Jährigen klare Favoriten. Für Kurznachrichten liegt WhatsApp in allen Altersklassen an der Spitze. Bei den 10- bis 11-Jährigen ist die Video-App TikTok das populärste Netzwerk. Ein Viertel dieser Altersgruppe nutzt die App bereits. Ab dem 12. Lebensjahr dominiert die Foto- und Videoplattform Instagram. Das mit ähnlichen Funktionen ausgestatte Snapchat rangiert dahinter. Auf Facebook sind vor allem die älteren Jugendlichen aktiv. Eine untergeordnete Rolle spielt die Kurznachrichtenplattform Twitter.
Auch die negative Seite des Internets kennen die Kinder: Zwei von fünf Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren geben an, dass sie bereits negative Erfahrungen im Web gemacht haben. Von den Älteren ab 16 bestätigen 22 Prozent, dass sie im Internet Dinge gesehen haben, die ihnen Angst gemacht haben. Bei den 14- bis 15-Jährigen sagt dies ein Viertel.
Bitkom hat eine Übersicht mit den wichtigsten Hinweisen für Eltern und weiterführenden Links zusammengestellt.


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