Fake News oder nicht? Bild pixabay |
Tatsächlich ist es im Internet-Zeitalter nicht
immer leicht abzuschätzen, ob eine Newsquelle seriös ist oder nicht. Ein
aktuelles Beispiel für Verirrungen in der Medienlandschaft ist 'Der Spiegel' mit
dem Fall Relotius. Da wurden Hunderttausende von Lesern über Jahre hinweg angelogen - und dabei meistens in ihren Vorurteilen (zum Beispiel, was die
dumben Amerikaner betrifft) bestätigt.
Die berühmten Faktenchecker des Spiegel liessen die Märchen allesamt als
Reportagen durchgehen:
“Es sind Fakten, die nicht immer den Ton der Geschichte prägen, aufmerksame Faktenchecker aber zumindest hätten stutzig machen können. Der Spiegel bezeichnet sie vereinzelt in seinem Text als zum Teil “relativ einfach zu erkennen”. Das lässt vermuten, dass die Dokumentation bei den Texten des preisgekrönten Reporters einiges versäumt hat: Schließlich ist es gerade die Härte und Genauigkeit der Faktenchecker, die der Spiegel stets voranstellte. Selbst die Wetterdaten der Rechercheorte würden genau überprüft, hieß es immer wieder…“ (meedia.de)
Die Frage, die sich jetzt stellt ist: Würde
die Fake-News-App von Microsoft auf dem Edge-Browser die Leser davor warnen,
die Spiegel Reportagen für bare Münze zu nehmen? Sie die Faktenchecker von
NewsGuard besser, als jene im Hause Spiegel? Vor gewissen Verlagen werden die
Edge-User jedenfalls klar gewarnt:
“Die New York Times oder der Guardian haben erwartungsgemäß ein grünes Label erhalten. Die britische Boulevardzeitung The Daily Mail dagegen gilt in mehreren Fällen als unglaubwürdig, ebenso Websites mit Verschwörungstheorien wie Infowars oder nachweisliche Fake-News-Portale wie NewsPunch…“ (Die Zeit)
Wie funktioniert die Fake-News-Warnung? Ein
grüner Haken bedeutet, dass die Website journalistischen Standards folgt und
Haftung übernimmt. Ein rotes Ausrufezeichen bedeutet, dass in der Vergangenheit
falsche Nachrichten verbreitet worden sind. Edge ist als Browser allerdings
kaum verbreitet, die mobile Version wird nur von 0,07 Prozent aller Nutzer eingesetzt.
NewsGuard funktioniert allerdings auch als Erweiterung für populäre Browser wie
Google Chrome, Firefox oder Safari.
Auf der Firefox-Website, wo das Add-On
heruntergeladen werden kann, sind denn auch viele Kritiken an der App gepostet worden. Viele Anwender bemängeln, dass die Warnungen von “linken Journalisten“ verfasst
würden und deshalb nicht vertrauenswürdig seien. Ein (ziemlich triftiger) Anhaltspunkt,
der von zahlreichen Kritikern genannt wird: Das umstrittene linke Newsportal
BuzzFeed, das in der Vergangenheit mehrmals durch komplette Falschmeldungen aufgefallen
ist, erhalte von NewsGuard ein O.K. - das beweise, dass es sich bei der App klar
um linke Propaganda handle, schreiben verschiedene Nutzer.
Tatsächlich kommt es wohl (wie immer und
überall im Leben) darauf an, wo man als User steht, wenn es um die Bewertung
der Fake-News-Warn-App geht. Die liberale Zeit sieht das nämlich ganz anders:
“Die Initiative von NewsGuard scheint zu wirken, wenn sich manche Menschen allein durch den Versuch, gegen Fake-News vorzugehen, angegriffen fühlen“, schreibt die Autorin in ihrer Schlussfolgerung zum Thema.
Manchmal könnte auch eine App, die vor logischen Fehlschlüssen warnt,
nützlich sein!
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