Die Schweizer kaufen gern im Ausland ein -
und zwar nicht nur im benachbarten Ausland. Die Umsätze fernöstlicher
Internetshops mit Schweizer Kunden steigen rasant an: Online-Shopping-Umsätze
im Ausland haben sich seit sieben Jahren verdreifacht. Das kann zu Problemen
führen, die nicht nur den Schweizerischen Detailhandel betreffen, sondern auch
die betroffenen Konsumenten.
Einkaufen in Shanghai ohne dass man die schlechte Luft einatmen muss: Das Internet hat es möglich gemacht. Bild Creative Commons |
In der Schweiz gibt es ein mit einem
sperrigen Namen ausgestattetes Amt, das elektronische und elektrische Produkte
unter die Lupe nimmt, die direkt importiert werden: Das Eidgenössische Starkstrominspektorat
(ESTI). Die Prüfer haben gute Gründe, vor billigen Geräten zu warnen. Im
letzten Jahr mussten volle 14 Prozent der kontrollierten Geräte bemängelt
werden. In der Folge wurden 108 Verkaufsverbote verfügt. Besonders betroffen
waren portable Haushaltgeräte, Stecker und Adapter, Zeitschaltuhren, Akkus und
Ladegeräte von Laptops und Smartphones, sowie verschiedenste Produkte mit
unzulässigen Steckern. Das ESTI warnt ausdrücklich vor Online-Einkäufen von billigen
elektrischen Geräten direkt aus Fernost. Vielfach seien solche Geräte
Nachahmer-Produkte, welche im längeren Betrieb durch den Einbau von elektrisch
mangelhaften Komponenten und einer
rudimentären Bauweise unsicher werden könnten.
Ob sich diese Warnung auf die Einkäufe bei
Chinesischen Onlineshops auswirken wird, darf bezweifelt werden. Im letzten
Jahr flossen 1,6 Milliarden Franken an Online-Umsätzen ins Ausland. Der Verband
des Schweizerischen Versandhandels (VSV), das Marktforschungsunternehmen GfK
und die Schweizerische Post gehen davon aus, dass die Online-Einkäufe im
Ausland weiterhin überdurchschnittlich wachsen werden, vor allem auch in China.
Seit 2015 habe eine erste Welle an Direktimporten aus China die Schweiz
erfasst, teilten die Organisationen anfangs Jahr mit. Man gehe davon aus, dass
sich diese Entwicklung bis 2020 fortsetze und zusätzlichen Preisdruck im Markt
erzeugen werde.
Das Eidgenössische Starkstrominspektorat
(ESTI) hat denn auch einen guten Ratschlag für Internet-Shopper, die sich in
Zukunft in China mit billiger Elektronik eindecken möchten:
“Das ESTI empfiehlt Konsumentinnen und Konsumenten, beim Kauf von elektrischen Geräten auf Anbieter mit einem erreichbaren und kompetenten Kundendienst in der Schweiz zu setzen und auf aussagekräftige Bedienungsanleitungen sowie auf dem Gerät angebrachte Prüfzeichen zu achten. Ein anerkanntes Schweizer Prüfzeichen ist beispielsweise das Sicherheitszeichen des ESTI. Geräte mit dem Sicherheitszeichen sind unter www.esti.admin.ch veröffentlicht…“
Ein Kundendienst der “erreichbar und
kompetent“ ist, kann auch in der Schweiz Glückssache sein. Genauso wie "aussagekräftige Bedienungsanleitungen"...
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