Sprachsteuerung
ist nicht immer so einfach, wie sie eigentlich sein sollte - das weiss jeder,
der schon mit einer sprachgesteuerten Telefonanlage im Auto gekämpft hat.
Trotzdem ist die Sprachsteuerung zumindest bei einem Teil der Internetnutzer definitiv
angekommen: Mehr als jeder Vierte bedient
Geräte regelmässig mit der eigenen Stimme. Dabei spielen vor allem digitale
Assistenten und das Alter der Anwender eine Rolle.
Googles Mikrophon-Grafik: Der Google Assistant ist einer von vielen, der auf mündliche Eingaben antwortet. |
Insgesamt
haben sechs von zehn erwachsenen Usern Sprachsteuerung schon mindestens einmal genutzt und 40 Prozent können sich sogar vorstellen, Geräte zukünftig
hauptsächlich auf diese Weise zu bedienen. Ein Blick auf die Gruppe junger
Anwender macht das Potenzial noch deutlicher: Rund 87 Prozent der 14- bis
19-jährigen Internetnutzer haben ein Gerät mindestens schon einmal per Sprache
gesteuert, 44 Prozent machen dies regelmässig. Das sind die Ergebnisse einer
Kurzstudie die vom ECC Köln und SAP Hybris in Deutschland durchgeführt wurde.
Nicht überraschend ist, dass vor allem junge User die neue Bedienungsart
anwenden. 82 Prozent der befragten Internetnutzer zwischen 14 und 19 Jahren benutzen
Sprachsteuerung auf ihrem Smartphone um nach Informationen zu suchen. Jeder zweite
20- bis 69-Jährige macht davon Gebrauch. Zudem steuern sechs von zehn Befragten
der jungen Nutzergruppe und jeder dritte ältere Befragte ihre digitale Kommunikation
durch Sprache, diktieren also zum Beispiel Nachrichten oder lösen Anrufe aus. Auch
beim Online-Shopping kommt die Technologie zum Einsatz: Jeder achte Befragte in
beiden Altersgruppen bestellt per Sprache im Internet. Ein Viertel der
Internetnutzer zwischen 20 und 69 Jahren können sich sogar vorstellen,
Onlinebestellungen zukünftig hauptsächlich mit Sprachsteuerung durchzuführen.
Sprachsteuerung
ist aus Sicht der Internetnutzer vor allem praktisch, einfach und zeitsparend. Das
stimmt auch, wenn sie funktioniert - was allerdings nur zu oft nicht der Fall
ist. Missverständnisse sind an der Tagesordnung, was sich in der Studie dadurch
äussert, dass die Bewertungen für Vertrauen und Zuverlässigkeit nicht hoch sind.
Erwachsene
Befragte, die Geräte regelmässig per Sprache bedienen, sehen zudem einen
größeren Mehrwert in dieser Möglichkeit als unregelmäßige und Nicht-Nutzer von
Sprachsteuerung, die die Technologie insgesamt verhaltener bewerten. Die
Autoren der Studie bemerken, dass die aktuelle Situation stark an die Zeit der
Markteinführung von Smartphones erinnere: Trotz klarer Mehrwerte würden die
Convenience-Aspekte von bisherigen Verweigerern verkannt. Allerdings werde die
Technologie durch den schleichenden Einzug schnell ihr Potenzial entfalten.
Eines
ist sicher: Alexa, Cortana, Siri, Google und Co. tragen dazu bei, die
Sprachsteuerung von Geräten salonfähig zu machen. Bis das Angebot in vollem
Umfang wahrgenommen werden kann, braucht es allerdings verschiedenerorts noch
einige Arbeit auf technischer Ebene - man will sich ja schliesslich verstanden
wissen.
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