Thursday, May 17, 2018

Reden und verstanden werden: Sprachsteuerung wird populärer

 Sprachsteuerung ist nicht immer so einfach, wie sie eigentlich sein sollte - das weiss jeder, der schon mit einer sprachgesteuerten Telefonanlage im Auto gekämpft hat. Trotzdem ist die Sprachsteuerung zumindest bei einem Teil der Internetnutzer definitiv angekommen: Mehr als jeder Vierte  bedient Geräte regelmässig mit der eigenen Stimme. Dabei spielen vor allem digitale Assistenten und das Alter der Anwender eine Rolle.

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Googles Mikrophon-Grafik: Der Google Assistant ist
einer von vielen, der auf mündliche Eingaben antwortet.
Insgesamt haben sechs von zehn erwachsenen Usern Sprachsteuerung schon mindestens einmal genutzt und 40 Prozent können sich sogar vorstellen, Geräte zukünftig hauptsächlich auf diese Weise zu bedienen. Ein Blick auf die Gruppe junger Anwender macht das Potenzial noch deutlicher: Rund 87 Prozent der 14- bis 19-jährigen Internetnutzer haben ein Gerät mindestens schon einmal per Sprache gesteuert, 44 Prozent machen dies regelmässig. Das sind die Ergebnisse einer Kurzstudie die vom ECC Köln und SAP Hybris in Deutschland durchgeführt wurde. Nicht überraschend ist, dass vor allem junge User die neue Bedienungsart anwenden. 82 Prozent der befragten Internetnutzer zwischen 14 und 19 Jahren benutzen Sprachsteuerung auf ihrem Smartphone um nach Informationen zu suchen. Jeder zweite 20- bis 69-Jährige macht davon Gebrauch. Zudem steuern sechs von zehn Befragten der jungen Nutzergruppe und jeder dritte ältere Befragte ihre digitale Kommunikation durch Sprache, diktieren also zum Beispiel Nachrichten oder lösen Anrufe aus. Auch beim Online-Shopping kommt die Technologie zum Einsatz: Jeder achte Befragte in beiden Altersgruppen bestellt per Sprache im Internet. Ein Viertel der Internetnutzer zwischen 20 und 69 Jahren können sich sogar vorstellen, Onlinebestellungen zukünftig hauptsächlich mit Sprachsteuerung durchzuführen.
Sprachsteuerung ist aus Sicht der Internetnutzer vor allem praktisch, einfach und zeitsparend. Das stimmt auch, wenn sie funktioniert - was allerdings nur zu oft nicht der Fall ist. Missverständnisse sind an der Tagesordnung, was sich in der Studie dadurch äussert, dass die Bewertungen für Vertrauen und Zuverlässigkeit nicht hoch sind.
Erwachsene Befragte, die Geräte regelmässig per Sprache bedienen, sehen zudem einen größeren Mehrwert in dieser Möglichkeit als unregelmäßige und Nicht-Nutzer von Sprachsteuerung, die die Technologie insgesamt verhaltener bewerten. Die Autoren der Studie bemerken, dass die aktuelle Situation stark an die Zeit der Markteinführung von Smartphones erinnere: Trotz klarer Mehrwerte würden die Convenience-Aspekte von bisherigen Verweigerern verkannt. Allerdings werde die Technologie durch den schleichenden Einzug schnell ihr Potenzial entfalten.

Eines ist sicher: Alexa, Cortana, Siri, Google und Co. tragen dazu bei, die Sprachsteuerung von Geräten salonfähig zu machen. Bis das Angebot in vollem Umfang wahrgenommen werden kann, braucht es allerdings verschiedenerorts noch einige Arbeit auf technischer Ebene - man will sich ja schliesslich verstanden wissen.

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