Monday, September 4, 2017

Bitcoin: Beschwerden, Verbote, Kursgewinne

Immer mehr Anleger und Spekulanten wollen am steigenden Kurs der virtuellen Währung Bitcoin teilhaben. Das überrascht nicht: Der Bitcoin Kurs steigt steil an und hat dieser Tage erstmals die 4000 Euro Marke überschritten. Gerade jetzt gibt es allerdings ein paar Stolpersteine.

Wenn Bitcoin zur Schlagzeile im Boulevardblatt wird... ist es vielleicht an der
Zeit, zu verkaufen.                                                               Screengrab blick.ch
Dass Bitcoin-Anlagen nicht für Menschen sind, die nachts in Ruhe schlafen wollen, was ihr Geld betrifft, ist klar. Das sagen auch Anlageprofis, die ziemlich konsequent vom Kauf der virtuellen Währung abraten. Zum Beispiel Deutsche Bundesbank Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele, der  Anleger vor der Digitalwährung Bitcoin warnt. Sie sei ein Spekulationsobjekt und kein geeignetes Medium, um Werte aufzubewahren, sagte er in einem Interview. Er ist bei weitem nicht der Einzige.
Wer sich allerdings in den letzten Monaten nicht an den Rat der Experten gehalten hat, kann sich die Hände reiben. Der Bitcoin-Wert  hat sich seit anfangs Jahr mehr als vervierfacht. Und wer schon vor drei Jahren eingestiegen ist, hat 800 Prozent Gewinn gemacht. Kein Wunder dass jetzt sogar das Boulevardblatt Blick gross aufgemacht über das komplizierte Thema berichtet. Aber es gibt, vor allem bei Regierungen und Banken, viele Vorbehalte gegen Bitcoin. In China zum Beispiel, haben digitale Währungen gerade einen behördlichen Riegel vorgeschoben bekommen. Zitat finanzen.net:
“Die Aufsichtsbehörden des Landes verboten am Montag die sogenannten Initial Coin Offerings (ICO), über die - analog zum Initial Public Offering (IPO), also dem Börsengang eines Unternehmens - neue Cyberwährungen geschaffen werden können. "ICOs sind eine Art illegale öffentliche Kapitalbeschaffung, die im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften wie Betrug und Schneeballsystemen stehen", hiess es in einer Mitteilung der Zentralbank. Die Kurse von Cyberdevisen rutschten nach dem Verbot deutlich ab. Die mit Abstand grösste Währung Bitcoin verlor auf der Handelsplattform BitStamp sieben Prozent auf 4286 Dollar.“
Bitcoin-Fans glauben natürlich nicht daran, dass die chinesische Massnahme einen andauernd negativen Einfluss auf die Bitcoin-Wertsteigerung haben wird. Trotzdem mehren sich die Anzeichen, dass der Bitcoin-Boom auch administrativ nicht reibungslos abläuft, wie das Handelsblatt berichtet:
“Die virtuelle Währung erfreut sich steigender Beliebtheit – damit verbunden häuft sich auch die Zahl der Kundenbeschwerden. Das US Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) hat zahlreiche Beschwerden über Coinbase – einem amerikanischen Bitcoin-Anbieter – erhalten. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2016 waren es sechs Beschwerden […] Viele Beschwerden, mehr als ein Drittel, kamen von Einzelpersonen. Sie seien nicht in der Lage gewesen, wie versprochen auf ihr Geld zugreifen zu können.“
Dass es sich beim rasanten Wertanstieg zum grossen Teil um Spekulation handelt, ist also klar. Gewinnchancen und Risiken sind gross. Oder, wie es auf finanzen.ch formuliert wird:
Ob sich die Kurse in Zukunft noch vervielfachen oder gegen Null tendieren, wird sich letztlich zeigen. Vielleicht kommt es auch so, wie bei einer ganzen Reihe historischer Manien: Erst gibt es exorbitante Gewinnmöglichkeiten, am Ende bricht alles zusammen...“

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