Das iPhone ist ein revolutionäres Produkt,
das viele Fans hat. In den letzten 10 Jahren, vor der Einführung des iPhone 8,
zeigte sich diese Wertschätzung des ikonischen Smartphones nicht nur durch massive
Apple-Profite, sondern vor allem auch durch die überschwängliche Begeisterung
der Journalisten, die jeweils Bericht erstatteten. Das hat sich jetzt, zum
zehnjährigen Jubiläum, ein klein wenig geändert.
Spekulation über das iPhone 8: Auf hunderten von Bildern wird präsentiert, wie das iPhone 8 aussehen könnte - lange vor der Präsentation. Screengrab Google |
Es hat lange gedauert, bis das iPhone von
journalistischer Seite wenigstens mit einer kleinen Prise Kritik bedacht wurde –
ironischerweise passiert es jetzt, wenn Apple das Jubiläums-iPhone präsentiert.
Sogar die Schweizer Nachrichtensendung 10 vor 10 behauptete
in einem Beitrag unter dem zugegebenermassen sehr gewagten Titel “Weshalb Apple
nicht mehr beliebt ist“, dass das iPhone stark an Popularität verloren habe. Allerding
läuft das Marketing immer noch ab wie eh und je: Weltweit werden tausende von spekulativen
Artikeln geschrieben, bevor das iPhone wirklich präsentiert wird – Apple kann
sich weiterhin auf die Gratiswerbung der meisten Medien verlassen. Eine News-Suche
mit dem Stichwort iPhone 8, einige Stunden vor der Präsentation des Geräts, ergab
über 848‘000 Resultate.
Doch jetzt gibt es also auch einige wenige kritische Stimmen. Der Tenor: Das neue iPhone wird zu teuer werden. “Sind
selbst Apple-Fans zu geizig für das neue iPhone 8“, fragte zum Beispiel das Manager
Magazin:
“Vor wenigen Tagen prophezeite Barclays-Analyst Mark Moswitz in einer Studie: Nicht mal jeder fünfte Kunde sei bereit, diese Summe [über 1000 Dollar]auf den Tisch zu legen. Zum Vergleich: Der Verkaufspreis beim iPhone 7 lag am Starttermin bei 649 Dollar. Und Samsung zieht mit einem Preis von 999 Dollar für das vergangene Woche erschienene Galaxy Note 8 zwar im Premiumsegment mit, liegt damit aber immer noch unter dem voraussichtlichen Preisniveau des iPhone 8. Moswitz beruft sich dabei auf eine Umfrage von Wireless Subscriber Survey in diesem August, berichtet "9to5Mac". Seit vielen Jahren analysiert der Experte das Kaufverhalten von Apple-Kunden. Demnach waren sie im Juni 2017 weniger an Apple-Produkten interessiert als noch Ende 2015.“
Auch die faz sieht in den hohen
iPhone-Preisen ein
Problem:
“Apple will offenbar gar nicht versuchen, die Absatzzahlen wieder deutlich zu steigern. Das dürfte angesichts des hohen Preises auch schwierig werden. Der Einstieg in den Massenmarkt mit dem iPhone 5c vor ein paar Jahren scheiterte. Stattdessen sollen nun die Preise noch weiter klettern. Von 1000 Dollar für das neue iPhone 8 ist die Rede. Das ist selbst für die einkommensstarke Kundengruppe ein stolzer Preis. Apple muss aufpassen, sich seine treuesten Käufer nicht zu vergraulen.“
Auch wir haben an dieser Stelle schon über
die riesigen Apple-Profite und die
hohen Preise berichtet:
“ Dass Apple seine Geräte zu teuer verkauft, wäre weniger anstössig, wenn der Konzern nicht den grössten Teil seiner Geräte in Asien zu absoluten Tiefstlöhnen herstellen liesse (die Steuerpolitik des Konzerns lassen wir mal beiseite). Die Arbeitskosten für ein iPhone 7 liegen bei gut 4 Euro(!) pro Gerät, die gesamten Herstellungskosten kommen auf 200 Dollar. Wenn Sie morgen bei Apple die billigste Variante eines iPhone7 kaufen, bezahlen Sie in Deutschland 760 Euro, in der Schweiz 760 Franken inklusive Mehrwertsteuer – für ein Gerät das Apple für maximal 200 Euro herstellt.“Trotz alledem kann es nicht so schlimm sein, mit der schwindenden Anzahl Apple-Fans. Wer das neue iPhone bestelle, werde wahrscheinlich mit längeren Wartefristen rechnen müssen, sagen verschiedene Experten – allerdings nicht nur, weil die Nachfrage so gross ist, sondern auch weil es zu Problemen bei der Herstellung kommt.
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