Wer zur Generation-X
oder zur Baby-Boomer-Generation gehört, ist zu einer Zeit aufgewachsen, während
der Musik noch nicht im Überfluss vorhanden war. Wer einen bestimmten Song wieder
hören wollte, hatte eigentlich nur die Möglichkeit, im Musikladen eine Single
zu kaufen – was vor 40 Jahren schon fünf Franken kostete. Dieses Stück Vinyl
wurde in vielen Fällen so oft gespielt, bis es kaum mehr brauchbar war. Die
Generationen, die in der digitalen Gesellschaft gross werden, haben keine
derartigen Probleme: Musik ist immer und überall abrufbar – per Smartphone oder
PC. Die technische Qualität ist einwandfrei, die Kosten sind vernachlässigbar.
Queen Radio, geliefert von Google Play Music. Screengrab Google |
Am
schlimmsten war das Schweizer Radio, damals Radio Beromünster
und später Radio DRS: Es sendete eine ganze halbe Stunde Popmusik pro Woche –
die Hitparade, die von Jürg
Marquard präsentiert wurde. Ansonsten spielte meistens das
Unterhaltungsorchester Beromünster unter der Leitung von Hans Möckel – er war vielleicht
der meistgehasste Musiker unter jugendlichen Musikfans in der Schweiz. Radiostationen,
die einigermassen moderne Musik sendeten, gab es höchstens im Ausland: Radio
Luxemburg gehörte dazu, und später Südwestfunk 3 in Deutschland, der viel Popmusik
sendete.
Diese
Zeiten längst vorbei – heute wird Musik gestreamt, sogar die CD, die erst in
den 80er-Jahren als digitales Medium ihren Siegeszug antrat, ist schon bald
wieder tot.
Herkömmlichen Radiostationen droht ein ähnliches Schicksal. Zwar gibt es nahezu unendlich viele Radio-Stationen, vor allem wenn alle digitalen Stationen im Internet mitgezählt werden. Wer aber Musik ganz nach seinem eigenen Geschmack hören will, ist mit Streaming-Diensten viel besser bedient, als mit traditionellen Radio-Stationen, die meistens ein ermüdend beschränktes Musikprogramm anbieten.
Herkömmlichen Radiostationen droht ein ähnliches Schicksal. Zwar gibt es nahezu unendlich viele Radio-Stationen, vor allem wenn alle digitalen Stationen im Internet mitgezählt werden. Wer aber Musik ganz nach seinem eigenen Geschmack hören will, ist mit Streaming-Diensten viel besser bedient, als mit traditionellen Radio-Stationen, die meistens ein ermüdend beschränktes Musikprogramm anbieten.
Die
bekannten Musikdienste sind Spotify, Apple Music und Amazon Music und
natürlich Google Play
Music. Google Play Music bietet zum Beispiel verschiedene Benutzerebenen;
es funktioniert als Streaming Dienst, aber auch als “Music Locker“. In diese
Music Cloud können Benutzer 50‘000 eigene Songs laden – und zwar kostenfrei.
Besonders interessant an Google Play Music ist aber die Radio Funktion, die es
möglich macht, die bevorzugte Musik und ähnliche Stücke von ähnlichen Artisten in
einem persönlichen Kanal zusammenzufassen. Wer zum Beispiel die englische Gruppe
Queen sucht, kann unter anderem zwischen Queen Radio, Bohemian Rhapsody Radio
oder Freddie Mercury Radio wählen. Die
Musik, die dann auf diesem persönlichen digitalen Kanal gespielt wird, geht aber
viel weiter: David Bowie, The Cross, Meat Loaf, Elton John, Bon Jovi, Bonnie
Tyler und viele mehr. Das persönliche Programm funktioniert natürlich auch mit
anderen Sparten. Doch Google Play Music bietet mehr: Zu jeder Tages und
Nachtzeit werden passende Musikprogramme angeboten, die dem Musikgeschmack, der
Stimmung oder Tätigkeit der Hörer angepasst sind. Jeder Song, der gespielt
wird, kann bewertet werden, dadurch passt sich das Programm allmählich den
Präferenzen des Users an. Diese Besonderheit hat Google vom Musikanbieter Songza übernommen, den der
Internetriese im Jahr 2014 geschluckt hat.
Es macht
keinen Sinn, alle Besonderheiten von Google Play Music und anderen
Streaming-Diensten aufzuzählen – die Liste würde zu lang. Eine Schlussfolgerung
bietet sich aber an: Weil es möglich ist, auf diese Weise persönliche
Musikprogramme zusammenzustellen – mit kleinstem Aufwand, werbe- oder kostenfrei,
dann braucht es eine spezielle Motivation, um herkömmlichen Radiostationen zuzuhören.
Die Vision “Streaming kills
the radio star“ könnte schon bald Realität werden.
No comments:
Post a Comment