Saturday, September 3, 2016

Amazon bringt den Nachbestell-Knopf in die europäische Nachbarschaft

Der Dash Button von Amazon ist jetzt auch in Deutschland erhältlich. Per Knopfdruck lassen sich mit dem über WLAN verbundenen Kleingerät Produkte nachbestellen. Bemerken die Konsumenten, dass ihre Vorräte zur Neige gehen, drücken sie einfach den entsprechenden Knopf, um einen Artikel nachzubestellen. Die Nachbestell-Knöpfe sind für Dutzende von Marken erhältlich, darunter Ariel, Gillette, Kleenex, Pedigree, Whiskas oder Wilkinson. Die Kleingeräte sind praktisch kostenlos: Kunden bekommen bei der ersten Bestellung mit dem Dash Button die Kosten für die Anschaffung des Knopfs zurück.

Hundefutter per Knopfdruck: der Dash Button macht's möglich.          Bild PD
Amazon geht noch weiter und möchte den Einkauf für gewisse Verbrauchsprodukte am liebsten ganz  automatisieren: Der neue Service heisst Amazon Dash Replenishment Service  (DRS) und ist ein Cloud-basierter Dienst, der es Geräteherstellern ermöglicht, ihre netzwerkfähigen Geräte über simple Schnittstellen so aufzurüsten, dass sie automatisch Waren nachbestellen können. Eine Waschmaschine ist dann beispielsweise in der Lage, Waschmittel selbst zu bestellem oder ein Drucker neuen Toner. Zu den Geräteherstellern, die DRS bereits integrieren, gehören Bauknecht, Brother, Bosch und Siemens Hausgeräte, Grundig, Kyocera und Samsung.
Um den Dash Button einzurichten, verbindet man ihn lediglich mit dem WLAN und wählt über die Amazon-App das nachzubestellende Produkt aus. Mit dem Dash Button bezahlen Amazon-Prime-Kunden dieselben Preise wie auf Amazon.de, einschließlich kostenloser Prime-Lieferung. Direkt nach der Auftragserteilung werden die Produkte, das Lieferdatum und der Preis bestätigt. Kunden können dann in Ruhe ihre Bestellung überprüfen, ändern oder stornieren. Das ist relativ wichtig - für den Fall, dass jemand zum Spass den Knopf drückt. 
In den USA ist der Nachbestell-Knopf schon seit letztem Jahr erhältlich. In den vergangenen zwei Monaten hätten sich die Dash Button Bestellungen verdreifacht, und mehr als zwei Mal pro Minute würden Produkte über Dash Buttons bestellt, teilt Amazon mit. Auch die Anzahl der in den USA teilnehmenden Dash Button-Marken ist im Jahr 2016 viermal so schnell angewachsen wie im Vorjahr.
Auch wenn es sich beim Amazon-Bestellknopf um eine logische Entwicklung im Online-Shopping handelt, wird das Ding nicht überall mit Begeisterung aufgenommen. Zitat aus faz.net:
“Dash Button und Replenishment werden sicherlich für Kritik und Diskussionen sorgen. Die Datensicherheit wird angesprochen werden, denn dadurch hängen noch mehr Geräte im Netz und sind angreifbar. Dem Einzelhändler wird es durch diese Verkaufsstrategie nicht besser gehen. Die Konzentration auf wenige Marken nimmt immer mehr zu. Die Anzahl der Pakete wird stetig steigen, weil der Geschirrspüler schon die Tabs bei Amazon bestellt hat, die man normalerweise im Drogeriemarkt gekauft hat. Und die geschmackliche Vielseitigkeit wird weiter verloren gehen, wenn aus Bequemlichkeit immer der gleiche Kaffee bestellt wird.“


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