Friday, June 12, 2015

Abstottern mit Scheinrabatten: Handy mit Abo ist meistens zu teuer

Der Internet-Vergleichsdienst Comparis hat es genau ausgerechnet: In den allermeisten Fällen lohnt es sich nicht, ein Mobilfunk-Abo zu lösen, bei dem das Handy gleich mitgeliefert wird. Das neueste Smartphone für einen Franken oder sogar für null Franken – mit solchen Angeboten locken Mobilfunkanbieter Kunden an. Sie versprechen Rabatte von bis zu 900 Franken. Gratis ist das Gerät aber nicht – statt das Telefon auf einmal zu bezahlen, stottert es der Kunde einfach mit der monatlichen Handy-Abo-Rechnung ab. Für jemanden, der das Geld für ein teures Smartphone nicht auf einmal auslegen möchte (oder kann), mag das interessant sein. In fast allen anderen Fällen, lohnt es sich nicht.

Comparis.ch  hat nachgerechnet, ob die Variante «Telefon mit Abo» oder «Abo plus separat gekauftes Telefon» günstiger ist. Als Marktpreis wurde jeweils der Preis berechnet, den man im Handel für das Gerät bezahlt. Die Resultate unterscheiden sich je nach Anbieter. Ziemlich klar ist der Fall bei der Swisscom: Da kann der Kunde nämlich richtig schön Geld sparen, wenn er kein Kombinationsabo kauft, sondern sein Handy selber beschafft. Swisscom bietet unter der Marke M-Budget das «Mobile One-Abo» ohne Gerät an. Die Analyse von comparis.ch zeigt: Über 24 Monate gerechnet spart der Konsument, der sein Handy selber kauft und dann ein  M-Budget-Abo abschliesst, zwischen happigen 580 Franken und 870 Franken im Vergleich zum günstigsten Swisscom-Abo.
Ob auf dem London Eye (Bild) oder in Paris, Rom oder Prag: Cablecom-Kunden zahlen
diesen Sommer in Europa nur 30 Rappen pro Minute an Roaming-Gebühren. 
Auch bei Sunrise lohnt es sich, das Gerät getrennt vom Abo anzuschaffen (mit Ausnahme des Samsung Galaxy A5). Sunrise ist diesbezüglich kundenfreundlich mit strikter Trennung von Abos und Geräten. Es sind zwar Geräte auf Ratenzahlung erhältlich, doch der Kunde muss dafür einen Vertrag abschliessen. Vergleicht man die Gerätepreise von Sunrise mit den Preisen, die man auf dem Markt für dasselbe Gerät bezahlt, zeigt sich auch hier: Der Kunde fährt günstiger, wenn er das Gerät im Handel kauft.
Bei Salt lohnt es sich genau hinzuschauen; Gerät und Nutzungsverhalten entscheiden, was billiger ist.
In 15 von 30 Fällen ist das Gerät mit Abo günstiger, sonst teurer. Berücksichtigt man zusätzlich zu den normalen Salt-Produkten auch «Das Abo», welches nur über die Post vertrieben wird, zeigt sich ein etwas anderes Bild: Durchschnitts- und Vielnutzer fahren meistens günstiger, wenn sie das Gerät auf dem freien Markt besorgen und nicht mit einem Abo von Salt abzahlen. Bei den Wenignutzern kommt es ganz auf das gewählte Gerät an: Bei sieben Handys fährt man besser, wenn man sie in Raten mit dem Abo abbezahlt, bei drei Geräten ist es günstiger, wenn man das Handy separat kauft.
Ein interessantes Detail in diesem Comparis-Vergleich: Viele Mobilfunkanbieter werben mit hohen Rabatten, wenn das Handy in Raten bezahlt wird. Comparis nennt diese Angebote  “Scheinrabatte“ und erklärt, dass die Anbieter viel höhere Handypreise angäben, als im Handel bezahlt werden müssten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Kunde mit dem M-Budget-Angebot von Swisscom und einem separat gekauften Gerät am günstigsten fährt. Allerdings offeriert Swisscom auch das durchschnittlichste teuerste Angebot. Und zwar bei den Abos unter der Marke «Swisscom», bei denen jeweils ein Gerät eingeschlossen ist.
Da UPC Cablecom nur fünf der zehn ausgewählten Geräte verkauft, konnte comparis.ch den Anbieter nicht in der Auswertung berücksichtigen. Bei den Geräten, die UPC Cablecom verkauft, bietet der Kabelnetz-Betreiber aber sehr gute Preise. Bei den drei Nutzerprofilen ist UPC Cablecom in 11 Fällen günstiger als alle anderen untersuchten Angebote, viermal ist UPC Cablecom nur rund 10 Franken teurer als das günstigste Angebot.
Noch ein  Wort zu diesem Anbieter – schliesslich steht die Ferien- und Reisezeit vor der Tür. Wie UPC Cablecom gestern bekanntgab, wird diesen Sommer eine Roaming-Offensive mit Preissenkungen von bis zu 80 Prozent lanciert. Per 1. Juli 2015 gilt bei Cablecom der  Roaming-Einheitstarif von 30 Rappen pro Minute; und zwar für eingehende Gespräche in der EU, für lokale Gespräche innerhalb des EU-Landes und für Gespräche aus der EU in die Schweiz. SMS und mobile Daten kosten ebenfalls nur 30 Rappen pro SMS und pro Megabyte. Vom 1. Juli bis 31. August 2015 werden diese Preise im Rahmen einer Promotion sogar noch halbiert. Da kann man nur sagen: Schöne Ferien!

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