Thursday, June 18, 2015

Internetnutzung: Information ist gut, Shopping ist besser

Eine neue und sehr umfassende internationale Studie zeigt, dass Onlineshopping zumindest im deutschen Markt mit grossem Abstand die stärkste Motivation für die Nutzung des Internets darstellt.  Auch global ist die Anziehungskraft der Webshops enorm:  Zwar werden  weltweit immer noch die meisten Einkäufe im stationären Handel getätigt, aber mehr als die Hälfte der Befragten gab an, sie würden lieber online einkaufen. Beeindruckend: Mehr als die Hälfte der weltweit befragten User sind nahezu den ganzen Tag online. Sie nutzen das Internet hauptsächlich für den Kontakt zu anderen Personen, den Meinungsaustauch, zur Information und aus Gründen der Bequemlichkeit. Den grössten Teil ihrer Onlinezeit verbringen vernetzte Verbraucher weltweit in sozialen Netzwerken.

Aufgrund der A.T.Kerney-Studie zur Motivation und zum Verhalten
der vernetzten Konsumenten, darf man davon ausgehen, dass Online-
Shopping in Zukunft noch gewaltig zulegen wird.
                                                                            Screengrab atkearny.de
Die Zahlen dieser Studie sind gleichzeitig erhellend und einigermassen ernüchternd: Für soziale Netzwerke sieht die Zukunft demnach glänzend aus; sie scheinen die Internetuser, die ins Netz gegangen sind, auch darin halten zu können. Für den stationären Handel hingegen sieht die Zukunft eher trüb aus, wenn ein grosser Teil der Konsumenten sich wünscht, noch viel mehr online einkaufen zu können, als bisher. Wieso nicht, wenn man ja sowieso fast ständig am Netz hängt: Mehr als die Hälfte der befragten vernetzten Verbraucher gab an, praktisch permanent (mindestens zehn Mal am Tag) online zu sein. Spitzenreiter ist Brasilien mit 71 Prozent der User, Schlusslicht ist China mit 36 Prozent. Trotz des Siegeszuges des Smartphones in den vergangenen Jahren ist übrigens der PC weltweit weiterhin das bevorzugte Medium, um online zu gehen. Das gaben 64 Prozent aller Befragten an, die permanent online sind. Rund 20 Prozent verbinden sich am liebsten mit ihrem Smartphone mit dem Internet, 12 Prozent nutzen dazu regelmässig ein Tablet.
Immerhin ist es nicht nur das Einkaufen, das die User ins Netz bringt. Das Internet verhilft auch  dazu, Wissen zu gewinnen. Für Immerhin 95 Prozent der weltweit Befragten ist die Informationsgewinnung einer der wichtigsten Beweggründe für die Internetnutzung. Mit 92 Prozent Zustimmung liegt Deutschland unter dem globalen Wert, insgesamt ist dies für deutsche Verbraucher das zweitwichtigste Motiv.
Weltweit 46 Prozent aller Befragten gaben an, den grössten Teil ihrer Onlinezeit in sozialen Netzwerken zu verbringen. Einer der Autoren sagt:
“Social Networking ist ohne Zweifel eines der grossen Phänomene des letzten Jahrzehnts und nimmt eine immer grössere Bedeutung in unserem Leben ein. Markenartikelhersteller und Händler zielen stets darauf ab, dort zu sein, wo der Konsument ist. Unsere Untersuchung legt nahe, dass soziale Netzwerke genau der Ort sind, an dem sie sein sollten.“ 
In Deutschland stützen 37 Prozent der Befragten ihre Kaufentscheidung oftmals bis gelegentlich auf die Aktivitäten in ihren sozialen Netzwerken. Spitzenreiter ist China mit 95 Prozent der Konsumenten, Schlusslicht ist Grossbritannien mit 25 Prozent.
Die Studie kommt von der Unternehmensberatung A.T. Kearney. Sie untersucht die Profile und Motive der "vernetzten Verbraucher“ sowie den Zusammenhang zwischen Vernetzung und Konsum. Dazu wurden weltweit 10'000 vernetzte Verbraucher befragt, (Verbraucher, die mindestens einmal pro Woche mit dem Internet verbunden sind). Eine Zusammenfassung der Ergebnisse kann hier heruntergeladen werden (12 Seiten, PDF)

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