Tuesday, March 18, 2014

Wenn aus Fans und Freunden Kunden werden

Langsam aber sicher zahlen sich Marketing-Aktivitäten auf Sozialen Netzwerken aus: Gemäss einer neuen Studie kauft jeder dritte Onlineshopper, der auch Soziale Netzwerke nutzt, gelegentlich via Facebook, Google+ oder über spezialisierte Shopping-Communities ein. Im Jahr 2012 tat dies erst jeder Zwanzigste. Bezogen auf die Gesamtzahl der Onlineshopper hat jeder Fünfte schon einmal in einem sozialen Netzwerk eingekauft.

Shopping auf Social Media - hier Facebook - wird immer populärer.
Die Zahlen stammen aus der Multichannel Survey 2013 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Social-Shopping spiele zwar noch eine Nebenrolle, aber die Bedeutung sozialer Medien im Kaufprozess sei heute schon enorm, sagt Gerd Bovensiepen von PwC. Die steigende Nutzung sozialer Medien zeige, dass die Konsumenten sich austauschen, beteiligen und sogar Einfluss auf die Unternehmen nehmen wollten. Zwar seien die meisten Händler bereits auf Facebook, Twitter & Co. präsent, dies allein reiche aber nicht aus, um die Erwartungen der  Facebook-Generation zu erfüllen. Die Unternehmen sollten sich nicht auf Mindestaktivitäten beschränken, sondern ihre Aktivitäten in sozialen Medien als eine Investition in einen echten Austausch mit den Konsumenten verstehen.
Derzeit nutzen viele Unternehmen, die in sozialen Netzwerken präsent sind, das Interaktionspotenzial noch nicht aus. So sind zwar vier von zehn befragten Online-Käufern registrierte Freunde, Follower oder Fans ihrer Lieblingsunternehmen, knapp jeder zweite aus dieser Gruppe kann darin aber keinen Mehrwert für sich erkennen. Dass die Unternehmen soziale Netzwerke bislang kaum zum Austausch mit interessierten Konsumenten nutzen, zeigt sich auch darin, dass nur jeder zehnte Netzwerk-Nutzer schon einmal von einem Unternehmen kontaktiert wurde.
Bislang besuchen viele Verbraucher die Unternehmensseiten im sozialen Netzwerk, weil sie bereits eine gewisse Affinität zur Marke haben. Doch gehen mehr und mehr Konsumenten den umgekehrten Weg: Mittlerweile informieren sich fast 30 Prozent der Befragten auf Social Media über Produkte, vergleichen Angebote und entdecken auf diese Weise auch neue Marken – im Jahr 2012 nutzte noch nicht einmal jeder Zehnte diese Möglichkeit. Zudem sind Unternehmenspräsenzen im sozialen Netzwerk dann attraktiv, wenn sie mit Sonderangeboten, besonderen Aktionen oder ausgewählten Produkten aufwarten können: Für rund jeden zweiten Befragten sind derartige Extras ein Grund, die Netzwerkseiten einer Marke anzuklicken.
“Unternehmen müssen für sich in den sozialen Netzwerken ebenso werben wie im offenen Internet. In der Frühphase klickten Konsumenten noch bereitwillig auf jedes Icon, heute fragen sie danach, was sie eigentlich davon haben“, betont Bovensiepen.


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