Thursday, July 11, 2013

Schweizer Firmen tun sich schwer mit Facebook & Co.

Schweizer Unternehmen setzen bei Social Media und mobilen Angeboten vor allem auf Präsenz. Die weitergehenden Kommunikationsmöglichkeiten beider Technologien werden nicht voll genutzt. Dies ist ein Ergebnis der Studie, die von Capgemini Consulting im Frühling 2013 durchgeführt wurde. Ein weiteres Ergebnis, das eher überraschend erscheint, ist die Tatsache, dass sich Schweizer Firmen weniger intensiv mit Social Media beschäftigen als noch vor einem Jahr.

Weshalb sich die untersuchten Unternehmen weniger intensiv mit Facebook und Co. beschäftigen, als noch im letzten Jahr, ist der Capgemini-Studie nicht zu entnehmen. Das Verhalten entspricht allerdings einem nicht mehr ganz neuen Trend, der, zumindest bei Facebook, auch auf andere Nutzer zutrifft. Vielleicht ist auch nur der Reiz des Neuen verflogen, oder der Nutzen ist für viele Unternehmen nicht klar ersichtlich.
Gemäss der Studie, sind Schweizer Firmen durchschnittlich in drei Social-Media-Kanälen präsent, allerdings mangle es an einer erkennbaren Strategie, die über klassisches Marketing hinausgeht.  Es gehe heute um mehr, als nur Reichweite zu generieren, sagt Guido Kaman von Capgemini. Nicht genutzt werde vor allem das Potential in den Bereichen, Personal, Vertrieb, Innovation und Interaktion mit Kunden.
Twitter und Facebook bleiben in der vorliegenden Studie die bei Schweizer Unternehmen populärsten Kanäle, wie im Vorjahr. Etwa Dreiviertel der untersuchten Unternehmen sind dort präsent. Knapp dahinter folgt YouTube (70 Prozent), wohingegen bei XING, dem sozialen Netzwerk für berufliche Kontakte, mit 51 Prozent nur gut die Hälfte der Unternehmen einen eigenen Auftritt hat. Eine genauere Untersuchung der Nutzungsintensität, mit Kriterien wie Qualität der Inhalte, Frequenz der Beiträge, Einbeziehung der Kunden sowie Marktpenetration, zeigt: Am intensivsten nutzen Unternehmen immer noch Facebook, gefolgt von Twitter, YouTube und XING. 
Ähnlich sieht die Situation bei mobilen Angeboten der Unternehmen aus. Durchschnittlich bieten sie Apps für zwei mobile Plattformen an. Dabei liegt iOS mit etwa 80 Prozent der Unternehmen vorne, gefolgt von Android mit 46 Prozent (obwohl es natürlich mehr Android als Apple-User gibt). Im Fokus stehen dabei Anwendungen, die den Kunden und User im Alltag nutzbringend unterstützen, hinzu kommen in einigen Branchen Apps für besseren Kundenservice und stärkere Interaktion. Es werden auch Technologien wie Augmented Reality eingesetzt, beispielsweise um Kunden zur nächsten Filiale zu leiten oder um Produkte in ihrem geplanten Einsatzgebiet einzublenden. In den Bereichen Recruiting und Open Innovation sind dagegen bisher kaum mobile Lösungen im Einsatz.

Die Studie zeigt auch, dass selbst die Unternehmen, die in ihrer Nutzung von Social Media und Mobile die höchsten Punktzahlen aufweisen, noch weit davon entfernt sind, das Potenzial von Social Media oder Mobile vollumfänglich auszunutzen. Guido Kamann: 
"Social Media und mobile Angebote sind zwei zentrale Treiber der digitalen Transformation. Hierbei geht es um den nachhaltigen Veränderungsprozess hin zu digitalen Geschäftsmodellen. In der Untersuchung wird deutlich, dass Schweizer Unternehmen bisher diese Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft haben.“ 

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