Auch wenn man nicht zu den eingefleischten Apple-Fans gehört: Das ganze Theater um die Lancierung des neusten Apple-Produktes wurde sehr gekonnt über die Bühne, respektive in die Medien gebracht. Apple macht nicht nur populäre Gadgets, auch marketingmässig ist das Unternehmen führend. Zwölf Stunden nach der Lancierung des iPads berichten tausende von digitalen und anderen Publikationen über das neuste Apple-Produkt. Dabei gibt es erstaunlich viele Kritiken.
“Eine vorstellbare Zielgruppe ist die Generation iPod. Doch gerade sie, die das Design, die Benutzerführung und die Marke schätzen wissen wird, erwartet wahrscheinlich am meisten von dem Gerät - und wird seine Schwächen als Mängel empfinden. Andererseits: Es gibt Menschen, die auch schon bisher gern 500 Euro in die Hand nahmen, um sich einen portablen Medienplayer oder einen E-Reader zu kaufen.“
Die Financial Times Deutschland nennt den IPad ein “surfendes, musizierendes Buch“, kritisiert aber unter anderem mangelnde Schnittstellen und die Multitasking-Unfähigkeit des neuen Gadgets:
“ Das wurde bereits beim iPhone bemängelt. Scheinbar hat Apple nichts aus der Kritik gelernt…“
Auch beim ORF ist man sich nicht so sicher, was das neue Produkt denn nun darstellt:
“Enttäuschung und Enthusiasmus. Firlefanz und Revolution. Das iPad polarisiert nach dem Vorschuss-Hype, 60 Tage vor seinem Erscheinen […] Setzt sich Steve Jobs mit seinem "Bindeglied zwischen iPhone und Laptop" zwischen die Stühle, oder ist es tatsächlich sein wichtigstes Vermächtnis an die IT-Welt, wie er zuletzt gerne behauptet hat?
Natürlich macht auch der Tagesanzeiger voll mit beim iPad-Hype. Zur Zeit finden wir in der Online-Ausgabe sechs aktuelle Artikel über das Gerät. Einer davon zählt auf, was am iPad stört und kommt zu einem Schluss, der für Apple nicht erfreulich sein kann:
“Wenn das Ding hier wirklich ein Netbook-Ersatz sein soll, wie soll das bitte ohne Multitasking funktionieren? Will uns Apple damit sagen, dass man nicht gleichzeitig Internetradio hören und an Textdokumenten arbeiten kann? Man kann keine Twitter-App im Hintergrund geöffnet lassen und gleichzeitig im Web surfen? Man kann keinen Messenger geöffnet haben und gleichzeitig Mails schreiben? Wollt ihr uns verarschen? Das alleine ist eine hundertprozentige Garantie, dass wir das Gerät niemals kaufen werden…“

Das neuste Apple-Gadget soll im März in der Schweiz erhältlich sein. Es wird wahrscheinlich in der billigsten Ausführung gegen gute 500 Franken kosten. Dazu kommen dann noch die Abokosten für die Verbindung im mobilen Netz.
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