Wednesday, March 2, 2022

Das Homeoffice ist bei den Mitarbeitern beliebter als bei den Arbeitgebern

Mit dem Wegfall der meisten Corona-Massnahmen kehrt in Schweizer Unternehmen wieder weitgehend Normalität ein. Die Arbeitswelt ist aber heute für viele Firmen eine deutlich andere als vor dem Ausbruch der Pandemie. Das Rekrutieren neuer Mitarbeitender fällt oft schwerer als vor Corona und Personalmanager berichten von einer geringeren Loyalität der Mitarbeitenden. Bei der Frage, wie viel Homeoffice langfristig möglich bleibt, klafft eine Lücke zwischen den Plänen der Unternehmen und den Wünschen der Berufstätigen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von New Work unter Personalmanagern und Berufstätigen in der Deutschschweiz.

Das Homeoffice ist bei vielen Mitarbeitern beliebter, als bei ihren Vorgesetzten.  Bild Pixabay

Nur zwei Prozent der Unternehmen planen, dass langfristig mehr als die Hälfte der Arbeitszeit von fern stattfinden kann. Knapp die Hälfte der befragten Personalmanager gab an, dass es in ihrem Unternehmen langfristig keine Möglichkeit für Homeoffice geben wird. Darin enthalten sind auch Betriebe mit Angeboten, die eine physische Präsenz erfordern. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen plant, Homeoffice langfristig zu ermöglichen. 28 Prozent geben an, dass Mitarbeitende auch nach Pandemieende bis zu einem Viertel ihrer Arbeitszeit ausserhalb des Büros leisten können, bei 18 Prozent kann bis zur Hälfte der Arbeitszeit im Homeoffice stattfinden.

Mit ihrem langfristigen Bekenntnis zu Homeoffice kommen zwar viele Unternehmen den Wünschen der Mitarbeitenden entgegen, gehen aber nicht so weit, wie es sich die Berufstätigen wünschen. Von diesen würden nämlich 16 Prozent gerne auch in Zukunft vollständig zuhause arbeiten können, weitere 16 Prozent bis zu drei Viertel und 22 Prozent bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit. 6 Prozent wären zufrieden, wenn sie langfristig bis zu einem Viertel ihrer Zeit ausserhalb des Büros arbeiten könnten. 34 Prozent geben an, dass Homeoffice in ihrem Beruf nicht möglich ist.

Zwischen der Bereitschaft von Schweizer Unternehmen, Homeoffice langfristig anzubieten und den Wünschen der Berufstätigen klafft damit eine grosse Lücke. Wenn Unternehmen eine hohe Präsenzrate anstreben, so sollte das Büroumfeld so ausgestaltet werden, dass die Arbeit vor Ort auch für Mitarbeitende einen klar erkennbaren Mehrwert liefert.

 Aus Sicht der Personalmanager hat sich das Arbeitsleben im Zuge der Pandemie vor allem in Bezug auf die Kommunikation im Unternehmen, die Art und Weise der Zusammenarbeit sowie neue Arbeitskonzepte, wie Home-Office und Remote Work verändert. Neue Arbeitskonzepte bedeuten aber nicht zwingend flexiblere Arbeitszeiten: Nur 34 Prozent geben an, dass Corona in ihrem Betrieb zu einer freieren Einteilung der Arbeitszeit geführt hat. Und weniger als die Hälfte sagen, dass die Pandemie einen spürbaren Einfluss auf den Führungsstil in ihrem Unternehmen hatte.

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