Mit dem Wegfall der meisten Corona-Massnahmen kehrt in Schweizer Unternehmen wieder weitgehend Normalität ein. Die Arbeitswelt ist aber heute für viele Firmen eine deutlich andere als vor dem Ausbruch der Pandemie. Das Rekrutieren neuer Mitarbeitender fällt oft schwerer als vor Corona und Personalmanager berichten von einer geringeren Loyalität der Mitarbeitenden. Bei der Frage, wie viel Homeoffice langfristig möglich bleibt, klafft eine Lücke zwischen den Plänen der Unternehmen und den Wünschen der Berufstätigen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von New Work unter Personalmanagern und Berufstätigen in der Deutschschweiz.
Das Homeoffice ist bei vielen Mitarbeitern beliebter, als bei ihren Vorgesetzten. Bild Pixabay |
Nur zwei
Prozent der Unternehmen planen, dass langfristig mehr als die Hälfte der
Arbeitszeit von fern stattfinden kann. Knapp die Hälfte der befragten
Personalmanager gab an, dass es in ihrem Unternehmen langfristig keine
Möglichkeit für Homeoffice geben wird. Darin enthalten sind auch Betriebe mit
Angeboten, die eine physische Präsenz erfordern. Rund die Hälfte der befragten
Unternehmen plant, Homeoffice langfristig zu ermöglichen. 28 Prozent geben an,
dass Mitarbeitende auch nach Pandemieende bis zu einem Viertel ihrer
Arbeitszeit ausserhalb des Büros leisten können, bei 18 Prozent kann bis zur
Hälfte der Arbeitszeit im Homeoffice stattfinden.
Mit ihrem
langfristigen Bekenntnis zu Homeoffice kommen zwar viele Unternehmen den
Wünschen der Mitarbeitenden entgegen, gehen aber nicht so weit, wie es sich die
Berufstätigen wünschen. Von diesen würden nämlich 16 Prozent gerne auch in
Zukunft vollständig zuhause arbeiten können, weitere 16 Prozent bis zu drei
Viertel und 22 Prozent bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit. 6 Prozent wären
zufrieden, wenn sie langfristig bis zu einem Viertel ihrer Zeit ausserhalb des
Büros arbeiten könnten. 34 Prozent geben an, dass Homeoffice in ihrem Beruf
nicht möglich ist.
Zwischen
der Bereitschaft von Schweizer Unternehmen, Homeoffice langfristig anzubieten
und den Wünschen der Berufstätigen klafft damit eine grosse Lücke. Wenn
Unternehmen eine hohe Präsenzrate anstreben, so sollte das Büroumfeld so
ausgestaltet werden, dass die Arbeit vor Ort auch für Mitarbeitende einen klar
erkennbaren Mehrwert liefert.
Aus Sicht der Personalmanager hat sich das
Arbeitsleben im Zuge der Pandemie vor allem in Bezug auf die Kommunikation im
Unternehmen, die Art und Weise der Zusammenarbeit sowie neue Arbeitskonzepte,
wie Home-Office und Remote Work verändert. Neue Arbeitskonzepte bedeuten aber
nicht zwingend flexiblere Arbeitszeiten: Nur 34 Prozent geben an, dass Corona
in ihrem Betrieb zu einer freieren Einteilung der Arbeitszeit geführt hat. Und
weniger als die Hälfte sagen, dass die Pandemie einen spürbaren Einfluss auf
den Führungsstil in ihrem Unternehmen hatte.
No comments:
Post a Comment