Der fortgeschrittenste Mobilfunkstandard 5G kämpft in der Schweiz seit Jahren mit der Akzeptanz. Nun scheint sich die Stimmung zu wenden. Immer mehr Schweizer nutzen 5G durch ihre Smartphones, und eine neue Studie zeigt, dass immer weniger gegen die Einführung sind.
5G hat innerhalb von zwei Jahren deutlich an Popularität gewonnen. 24 Prozent der Bevölkerung haben sich jedoch nach wie vor keine Meinung gebildet. Quelle bonus.ch |
5G hat es
nicht einfach in der Schweiz: Während andernorts der Aufbau rasant vor sich
geht, gab es hier Proteste, Moratorien und politisches Zögern. Weltweit hat sich 5G in der Zwischenzeit vielerorts
schon durchgesetzt: China und die Vereinigten Staaten sind anderen Ländern
bei der 5G-Einführung deutlich voraus, mit zusammen 660 Städten, in denen 5G
verfügbar ist. Am nächsten dran in Sachen 5G-Rollout sind die Philippinen mit
aktiven Verbindungen in 95 Städten, Süd Korea mit 85, Canada mit 81 und Finland
mit 72 Städten. Doch nun bewegt sich 5G auch in der Schweiz. Gemäss dem Verband
der Schweizer Telekommunikationsbranche, nehme die Nutzung des 5G-Netzes in der
Schweiz «rasant»
zu. 36 Prozent der Schweizer Bevölkerung nutze 5G schon heute; es seien
gegenwärtig 3,1 Millionen 5G-Geräte aktiv, zudem seien 7,8 Millionen 5G-SIM-Karten
im Umlauf. Damit habe sich seit April 2021 die Anzahl genutzter 5G-Geräte fast
verdreifacht.
Auch politisch scheint sich die Situation zu verändern: Das Bundesparlament hat
sich nun klar gegen
ein Moratorium für die 5G-Technologie in der Schweiz ausgesprochen. Nach
dem Ständerat hat diese Woche auch der Nationalrat drei Standesinitiativen der
Kantone Genf, Neuenburg und Jura abgelehnt. Das hat sicher auch damit zu tun,
dass sich auch die
Stimmung in der Bevölkerung geändert hat. 5G ist zwar immer noch
umstritten, hat aber innerhalb von zwei Jahren deutlich an Popularität gewonnen,
wie eine neue Umfrage des Vergleichsportals bonus.ch ergibt. Heute geben 49
Prozent der Befragten an, "unbedingt" oder "eher" für diese
neue Technologie zu sein, in 2020 waren es nur 35 Prozent. Eine ablehnende
Haltung haben jetzt nur noch 27 Prozent, gegenüber 44 Prozent vor zwei Jahren. Wenn
man nur die Befragten berücksichtigt, die in dieser Frage eine Meinung haben, überwiegen mit 65 Prozent der Stimmen eindeutig die Befürworter
gegenüber den 35 Prozent Gegner.
Interessant sind die Gründe, die von gegenwärtigen und potentiellen Nutzern
genannt werden: Der technologische Fortschritt bleibt mit 55 Prozent das
wichtigste Argument, das von den Befürwortern von 5G angeführt wird. Im
Vergleich zu 2020 gewinnt aber auch der persönliche Nutzen (mehr Speed) an
Bedeutung.
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