Die E-Commerce- Zahlen für das Jahr 2021 belegen eindeutig: Auch in den vergangenen 12 Monaten sind die Versandzahlen noch einmal weiter angestiegen und haben die Rekordzahlen aus dem Jahr 2020 noch einmal überboten. Allein die Schweizer Post hat in der Zeit von Black Friday bis Weihnachten 23,4 Millionen Pakete in den Sortierzentren sortiert und zugestellt. Das sind rund eine Million Pakete pro Tag und 1,2 Prozent mehr als in derselben Periode im Vorjahr. Im Vergleich zu 2019 sind es sogar 30 Prozent mehr.
Automatische Sortierung bei der Schweizer Post: Nur so ist die Flut der Pakete zu bewältigen. Bild Post |
Automatisierung und Robotisierung: Im kommenden Jahr werden mehr und mehr Einzelhändler und Paketdienste mit der Zustellung per Roboter experimentieren – ob in Form von selbstfahrenden Fahrzeugen, Drohnen oder autonomen Zustellrobotern. Praktische Umsetzungen sind bereits in Sicht: Der führende Online-Versandhändler Amazon hat bereits fast 530 Millionen Dollar in das selbstfahrende Autounternehmen Aurora investiert und der Paketzusteller DPD in Eindhoven führt erste Tests mit dem Cleveron 701 durch, einem unbemannten autonomen Lieferfahrzeug mit Betriebslizenz für den öffentlichen Straßenverkehr.
Flexible Zustellung als Normalfall: Verbraucher wollen heute selbst entscheiden, wo, wann und wie ihr Paket zugestellt wird. Lieferung am selben Tag werden immer beliebter – bis 2025 werden Sofortlieferungen einen kombinierten Anteil von 20 bis 25 Prozent am gesamten Markt erreichen. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, bieten die Zusteller immer mehr Premium-Zustelldienste an.
Intelligente Adressen: Mit dem wachsenden Paketaufkommen werden verpasste Zustellungen zu einem immer größeren Problem. Intelligent verknüpfte Informationen über bestimmte Adressen können helfen, alternative Zustell- und Retouren-Optionen für bestimmte Gebiete zu ermitteln. Händler können so bereits beim Bezahlvorgang ihre logistischen Prozesse anpassen und ihre Lieferketten effizienter machen.
Nachhaltige Lieferung: Auf dem Weg zur geplanten CO2-Neutralität bis zum Jahr 2050 müssen in der EU auch die Emissionen von Lieferfahrzeugen reduziert werden. DHL hat bereits in seinen ersten Elektro-LKW investiert. DPD will bis 2025 in den 225 größten Städten Europas nur noch Fahrzeuge einsetzen, die wenig oder gar kein CO2 ausstoßen.
Neudefinition der Lieferzeiten: Aktuelle Analysen von Sendcloud zeigen, dass Verbraucher generell geduldiger werden, wenn es um die Lieferzeiten von Online-Bestellungen geht. Sollten Online-Bestellungen im Jahr 2020 noch innerhalb von maximal vier Tagen ihre Empfänger erreicht haben, sind Verbraucher heute bereit, mehr als fünf Tage zu warten – zumindest bei bestimmten Bestellungen. Diese Differenzierung je nach Bestellung können Händler für sich nutzen.
Lieferabonnements: Amazon Prime war eines der ersten Lieferabonnements auf dem Markt. Für einen festen Betrag pro Monat oder Jahr erhalten Verbraucher bestimmte Vorteile, darunter Rabatte auf den Versand und vor allem Premium-Lieferoptionen. Mittlerweile wird das Abo-Modell von immer mehr Einzelhändlern angeboten. Da Lieferabonnements eine starke Kundenbindung erzeugen, wird dieser Trend mit dem kontinuierlichen Wachstum von Online-Bestellungen 2022 weiter zunehmen.
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