Viele Wirtschaftsexperten haben es vorausgesagt: Die Corona Pandemie wird in vielen Lebensbereichen zu einer Preisinflation führen. Das gilt besonders auch für den digitalen Bereich. Geräte, die dem IT-Segment zugeordnet werden können oder digitale Bestandteile enthalten, sind besonders betroffen. Wie lange dieser Effekt anhalten wird, ist schwer abzusehen.
“Webcams, PCs, Grafikkarten, Drucker: Corona wirbelt die Preise durcheinander“, titelt das Digitalmagazin heise.de in einem ausführlichen Artikel zum Thema. Heise zitiert die Handelsexpertin Eva Stüber vom Kölner Institut für Handelsforschung: Die Strategie, sich vor allem über den Preis im Wettbewerb zu profilieren, sei von der Pandemie ein Stück weit ausgehebelt worden. Zurzeit gewinne derjenige, der die Lieferkette im Griff hat und tatsächlich liefern könne – auch zum vollen Preis.Das zeige sich gerade im Elektronikmarkt, wo sonst die kurzen Produktzyklen für einen raschen Preisverfall sorgten.
Es gibt zwei aktuelle Studien, welche diese Preisentwicklung demonstrieren. Die
eine kommt von der Shopping-Plattform mydealz.
Wer früher günstig Elektronikartikel kaufen wollte, brauchte nur ein wenig
Geduld: Schon bald nach dem Verkaufsstart sanken die Preise für
Elektronikartikel und viele andere Produkte. Sie veralteten schnell und mit der
Nachfrage sank auch ihr Preis. Das sei nun anders: Die Corona-Krise mache
sparsamen Verbrauchern einen Strich durch die Rechnung, teilt
das Unternehmen mit:
“Am stärksten angezogen haben die Preise für Videospiele und Filme: Verglichen mit dem Februar 2020 müssen Verbraucher für die gleichen Spiele und Filme nun im Schnitt 20,8 Prozent mehr ausgeben. Um ein knappes Fünftel (19,8 Prozent) sind zeitgleich sind auch die Preise für Besteck, Geschirr und Gläser gestiegen. Beide Preisanstiege dürfen sich darauf zurückführen lassen, dass viele Deutsche nun mehr Zeit zuhause verbringen und die Nachfrage entsprechend angezogen hat. Das gilt auch für Fernseher sowie Drucker und Scanner, die nun im Schnitt 15,5 Prozent beziehungsweise 13,2 Prozent teurer sind als noch vor einem Jahr.“
Das
Konsumentenportal testberichte.de hat ähnliche Untersuchungsergebnisse
zu präsentieren, die am Beispiel von Webcams besonders drastisch ausfallen:
“Bereits der erste Lockdown in China im Februar 2020 führte zu einer spürbaren Angebotsverknappung in Deutschland. Die durchschnittliche tägliche Zahl der bei Testberichte.de angezeigten Angebote pro Webcam-Modell sank von rund 28 im Februar 2020 auf knapp 10 im Juni. Danach stieg die Anzahl der Angebote bis Dezember wieder auf das alte Niveau, stieß allerdings offensichtlich auf eine immer stärkere Nachfrage. Denn der Durchschnittspreis einer Webcam sank keineswegs mit der Verbesserung des Angebots, sondern stieg fast kontinuierlich weiter - von knapp 70 Euro im Februar 2020 auf rund 130 Euro im Dezember. Das entspricht einer durchschnittlichen Preissteigerung um rund 100 Prozent innerhalb eines Jahres - die höchste gemessene Preissteigerung in der Auswertung bezogen auf eine gesamte Produktkategorie.“
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