Monday, April 26, 2021

Corona-Kriminelle: Lieber fälschen als impfen

 Die Diskussion darüber, was für eine Rolle Impfpässe in der Übergangszeit von Corona bis ins Zeitalter nach der Seuche spielen sollen, sind im Gang. Doch die kriminellen Teile unserer Gesellschaft sind uns da schon weit voraus: Da geht es nicht darum, ob Impfausweise nützlich sind, sondern nur darum, wieviel Geld man damit verdienen kann. 

Eine Impfbestätigung (aus Grossbritannien): Die Fälscher wittern ein Geschäft.
                                                                                               Bild Wikimedia Commons

Das ging ja schnell: Gefälschte Impfkarten werden weltweit zum Verkauf angeboten – meist über das Internet. Nicht nur in den USA, scheint sich hier ein neuer Markt aufzutun (immerhin geben 22 Prozent aller Amerikaner an, dass sie sich nicht impfen lassen wollen), auch in der Schweiz und in Deutschland wird von derartigen Angeboten berichtet. Die ARD fand heraus, dass im Messengerdienst “Telegram“ gefälschte deutsche Impfpässe zum Kauf angeboten würden. Die Impfpässe würden mit Stempel, Unterschriften und Aufkleber mit Chargennummern versehen:

“Laut Stempel stammen die Impfpässe aus großen deutschen Impfzentren wie zum Beispiel Bonn, Frankfurt, Augsburg oder Frankenthal - aber auch Impfpässe aus Düsseldorf und München werden im Internet zum Kauf angeboten. Dem Politikmagazin liegen zwei dieser gefälschten Impfausweise vor. Es handelt sich dabei um die gelbe internationale Bescheinigung über Impfungen. Der Stempel besagt "IMPFZENTRUM FRANKFURT, Ludwig-Erhard-Anlage 1" und ist unterschieben. Außerdem sind in dem Dokument zwei Aufkleber mit der Aufschrift "Comirnaty" (Biontech/Pfizer) und einer Chargennummer. Die Fälschung ist vom Original kaum zu unterscheiden.“

 Auch die Stadt Frankfurt teilte mit, es seien gefälschte Impfausweise im Umlauf. Das Rote Kreuz habe eine Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Und auch Schweizer Medien berichten von Fälschungen:

“So wurden in der Stadt Zürich Flyer verteilt, die das Ausstellen von Fake-Impfpässen gegen Bezahlung in Bitcoin versprachen. Die Stadtpolizei Zürich hat daraufhin Ermittlungen gegen die Verfasser eingeleitet und verwies darauf, dass sich auch die
Käufer von gefälschten Impfdokumenten wegen Urkundenfälschung strafbar machen.“

Auch in den USA läuft das Impfpassgeschäft. Die New York Times berichtet:

Letzte Woche haben 45 Staatsanwälte Twitter, Shopify und eBay aufgefordert, den Verkauf von falschen und gestohlenen Impfkarten zu stoppen. Die Beamten sagten, sie beobachteten die Aktivität und seien besorgt, dass ungeimpfte Menschen die Karten missbrauchen, um Veranstaltungen zu besuchen, dabei das Virus verbreiten und die Pandemie verlängern. "Wir sehen einen riesigen Markt für diese falschen Karten online", sagte Josh Shapiro, Pennsylvanias Generalstaatsanwalt, dessen Büro Betrugsfälle im Zusammenhang mit dem Virus untersucht hat. "Dies ist eine gefährliche Praxis, die die öffentliche Gesundheit untergräbt." 


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