Tuesday, February 18, 2020

Bill Gates sagt, weshalb auch ein Super-Elektroauto noch nicht gut genug ist

Umweltschützer und Klimabesorgte möchten, dass möglichst schnell nur noch elektrische Autos auf unseren Strassen fahren. Regierungen verteilen Milliardensubventionen an jene, die den Verbrennungsmotor aufgeben und sich ein E-Auto wie den Tesla anschaffen. Doch es gibt Probleme. Selbst die besten, die teuersten und die statusträchtigsten der elektrischen Autos leiden immer noch daran, dass sie betreffende Reichweite immer noch weit hinter benzinbetriebenen Autos zurückliegen.

Bill Gates hat jetzt auch ein Elektroauto - einen Porsche Taycan.
                                                                                                        Bild Porsche
Ein Bekannter kam letzte Woche von einer Ferienreise in Kalifornien zurück, wo er sich einen Tesla gemietet hatte. Es dauerte nicht lange, bis er realisierte, dass er mit dem batteriebetriebenen Wagen keine grossen Reisen machen konnte. Um wenigstens einige Kilometer mehr aus dem Vehikel heraus zu holen, kaufte er sich ein 20 Meter langes Verlängerungskabel, mit dem er seinen Mietwagen aus der Balkonsteckdose  des Airbnb mit Aufladestrom versorgte, solange er parkiert war. Allerdings gewann er damit nur einige zusätzliche Kilometer: Strom aus der Steckdose liefert verglichen mit der Schnellladesäule nur sehr wenig Reichweite.
Es sind übrigens nicht nur die gewöhnlichen Autofahrer, welche die Schwachpunkte der E-Autos erkannt haben: Reichweiten, die ganz einfach nicht weit genug sind, Reichweiten-Angaben, die nur bei absolut optimalen Bedingungen erreicht werden - wenn überhaupt, und die immer noch hohen Anschaffungspreise. Auch Bill Gates, einer der reichsten Männer der Welt, hat sich jetzt sein erstes Elektroauto angeschafft. Natürlich ist das nicht irgendein Auto. Gates fährt einen Porsche Taycan, der in Deutschland rund 105‘000 Euro kostet. Dafür bekam er einen Sportwagen, der laut Gates zwar teuer (“premiumpreisig“) dafür wirklich sehr, sehr cool sei. Nicht zufrieden ist Gates allerdings mit der Reichweite, was er auch als Argument gegen den Kauf eines E-Autos ins Feld führt. Der Unterschied zwischen Energie aus Benzin und Energie aus Batterien sei enorm: Benzin habe eine 30mal grössere Energiedichte als ein moderner Lithium-Akku, sagt er in einem Interview mit dem Youtuber Marques Brownlee.  Für längere Fahrstrecken sei die Verfügbarkeit von Ladestationen sowie die lange Ladezeit problematisch - vor allem im Vergleich mit der Leichtigkeit und Schnelligkeit, mit der ein Benzintank gefüllt werden könne. Gates wies darauf hin, dass weltweit weniger als drei Prozent aller neuen Fahrzeuge elektrisch seien. Solange es die “Reichweitenangst“ bei den Konsumenten gebe, werde sich die Zahl der verkauften Fahrzeuge in Grenzen halten. Auch die Verkaufspreise müssten noch weiter sinken, damit die Verkäufe anstiegen. Er glaubt aber, dass dies passieren wird und ist der Meinung, dass es in diesem Sektor viel positives Potential gibt.
Trotz alledem hat Bill Gates Spass mit seinem neuen Porsche. Kein Wunder: Trotz begrenzter Reichweite bietet der Taycan viel Power: 500 kW und 850 Nm, die den Wagen im drei Sekunden auf 100 km/h katapultieren. Die von Porsche geschätzte Reichweite beträgt 300 Kilometer.  

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