Und wenn's am Strand noch so schön ist: Schweizer User können beim Roaming im Ausland böse Überrschungen erleben. Bild PfW |
Da angesichts der festgefahrenen
Verhandlungen ein Roaming-Abkommen mit der EU wenig wahrscheinlich ist, fordert
Konsumentenschutz-Präsidentin Prisca Birrer den Bundesrat auf, unilaterale
Preisobergrenzen in der Fernmeldeverordnung festzuschreiben.
Eine aktuelle Analyse zeigt, dass die Telekomanbieter teilweise massiv überrissene
Roaming-Tarife verlangen: Ein Prepaid-Kunde von Salt zahlt beispielsweise für
ein Datenpaket von 1 GB 19.95 Franken.
Ohne Datenpaket surft er zum Standard-Tarif und zahlt für 1 MB 19 Franken, also
rund 975 Mal mehr. «Das ist etwa so, wie wenn der Kaffee im Restaurant statt
4.50 Franken plötzlich 4390 Franken kosten würde. Auch bei den anderen
Telekomanbietern gibt es überhöhte Tarife: Sunrise verrechnet seinen
Prepaid-Kunden bei der Internetnutzung in der EU beim Standard-Tarif rund 68
Mal mehr als beim Datenpaket, bei der Swisscom sind es 31 Mal mehr (ebenfalls
Prepaid-Kunden). Bei UPC ist der Standard-Tarif in den USA und Kanada rund 263
Mal höher als der Datenpaket-Tarif. “Wenn man davon ausgeht, dass die
Telekomanbieter beim Verkauf eines Datenpakets Gewinn machen, müssen die Margen
beim Standard-Tarif astronomisch hoch sein“, sagt André Bähler vom Konsumentenschutz.
Tatsächlich gibt es - ausser den hohen Margen - keinen Grund mehr,
um unanständige Roamingtarife für Schweizer Kunden beizubehalten. Die EU hat
das Problem schon seit
fast drei Jahren gelöst. Das sollte endlich auch für die Schweiz möglich
sein.
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