Eine Grafik der Polizei zeigt, wie Autos ohne Schlüssel gestohlen werden können, wenn die Diebe die richtige Ausrüstung dazu basteln. |
“Die Sicherheitslücke bei den Komfort-Schlüsseln erleichtert Dieben das Handwerk ungemein: Sie müssen sich nur mit einem kleinen Gerät in die Nähe des Auto- oder Motorradschlüssels begeben - und mit einem zweiten Gerät in die Nähe der Autotür bzw. des Motorrads. Schon werden die Reichweiten der Signale hunderte von Metern "verlängert" und das Auto lässt sich ebenso öffnen wie die Lenkerschlösser der Zweiräder. Mit allen Fahrzeugen kann weggefahren werden. Das geht auch dann, wenn der Schlüssel im Haus liegt oder der Besitzer mit Schlüssel in der Hosen- oder Jackentasche einen Biergarten besucht. Laut unseren Experten können die beiden Geräte mit geringem Aufwand selbst gebaut werden. Die Bauteile im Wert von 100 Euro gibt es in jedem Elektronik-Laden. Das Tückische an diesem Trick: Läuft der Motor einmal, bleibt er auch ohne Schlüssel allermeist so lange in Betrieb, wie Sprit im Tank ist. Wenn ein Dieb dann noch bei laufendem Motor nachtankt, kann er das gestohlene Fahrzeug problemlos auch über weite Strecken entführen…“
Die neuste Diebstahlserie von teuren
Geländewagen der Marke Lexus und Toyota wurde diese Woche aus Kanada gemeldet.
Hunderte dieser Luxusfahrzeuge seien mit ähnlichen Methoden gestohlen worden,
melden Kanadische Medien:
Um die Fahrzeuge zu stehlen, verwenden die Diebe einen Verstärker, um das Signal des Schlüsselanhängers des Autos zu verstärken, vorausgesetzt, er befindet sich in Reichweite des Fahrzeugs. Das Signal wird dann erfasst, und das Auto kann ohne den richtigen Schlüsselanhänger gefahren werden. Die meisten der gestohlenen Fahrzeuge seien für den Weiterverkauf in Afrika und im Nahen Osten bestimmt, erklären die Behörden, was wahrscheinlich damit zu tun habe, dass dort sehr beliebte Toyota- und Lexus-Fahrzeuge am häufigsten geklaut werden...
Was rät Toyota den Besitzern solcher
Fahrzeuge? Sie sollen den Schlüsselanhänger doch einfach in einen sogenannten
Farady-Beutel, also eine Metallhülle, stecken. Oder selber zusätzliche
Sicherheitssysteme installieren - zum Beispiel ein Alarmsystem oder ein
Lenkradschloss. Einige Besitzer haben gemäss Medienberichten zumindest für
Zuhause eine Lösung gefunden: Sie stecken die Schlüsselanhänger in den
Mikrowellenherd oder den Gefrierschrank. Auch das sind faradaysche Käfige. Aber
vielleicht wäre es ja einfacher, die Wagen von Anfang an wieder mit
Zündschlüsseln auszustatten. Das würde sich allerdings auf die Gewinnmargen der Hersteller niederschlagen. Echte Schlüssel, die auf präzisionsmechanischer Basis funktionieren, sind eben um einiges teurer als digitale Systeme.
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