Add captIhr Doktor mag noch keinen direkten Zugriff auf KI haben - aber sein Smartphone gehört bestimmt zu seinen Tools. Bild Max Pixel |
Computer sind besonders gut darin,
Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten - sie werden nicht müde, und sie
sind zuverlässig. Auch wer (noch) nicht zum Arzt geht, lässt sich oft von computergenerierten
Infos diagnostizieren: In Deutschland zum Beispiel hat eine Krankenversicherung
Millionen von Suchanfragen bei Google Analysiert und eine Rangliste der
Diagnosen erstellt (auf Platz eins stand die Schilddrüsenvergrösserung, auf
Platz zwei, Diabetes). Solche Diagnosen sind nicht sehr zuverlässig, zeigen
aber, wie sich die Welt der der medizinischen Diagnostik im digitalen Zeitalter
verändert hat. KI hingegen ist in der Diagnostik kaum zu schlagen:
“Bestimmte radiologische Befunde lassen sich schon heute schneller und treffsicherer vom Computer ermitteln als vom Menschen. KI kann Ärzten helfen, schwarzen Hautkrebs zu erkennen. So war ein trainiertes, selbstlernendes Computerprogramm irgendwann besser darin, bösartige Melanome von gutartigen Muttermalen zu unterscheiden, als Hautärzte. „In der Radiologie erleben wir derzeit eine mathematische Revolution, die schneller und tiefgreifender ist als alle Umbrüche zuvor“, sagte Anfang 2019 Stefan Schönberg, Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft, dem Wirtschaftsmagazin „Bilanz“. Wissenschaftler aus China und den USA entwickelten ein System, das unter anderem anhand von elektronischen Gesundheitsakten zuverlässiger feststellt, was jungen Patienten fehlte, als – relativ unterfahrene – Kinderärzte. Lernende Roboter können bestimmte Routineverfahren im Rahmen von Operationen besser durchführen als ein Mensch, der müde werden kann und menschlichen Stimmungen und Fehlern unterliegt.“ (tagesspiegel.de)
Auch die Frankfurter Allgemeine berichtet zum Thema unter dem Titel: Ersetzt
künstliche Intelligenz den Radiologen? Und weil auch hier die Regel für
Zeitungsschlagzeilen anwendbar ist, wonach Titel mit einem Fragezeichen generell mit "nein" beantwortet werden können, ist die Antwort schon zum vornherein klar.
Aber man könnte auch antworten "noch nicht":
“Seit vergangenem Jahr hat [Radiologe Michael]Lell einen neuen Mitarbeiter, dem die eintönige Arbeit der Bildauswertung nichts ausmacht, der nie müde wird, obwohl er niemals Feierabend hat. Eine Software nimmt ihm einen Teil der Analyse der Bilder und das Vermessen ab und erstellt anschließend vollautomatisch einen Bericht. Die Ergebnisse sind ermutigend. Zwar arbeitet das Programm noch nicht fehlerlos, unterstützt aber auch erfahrene Fachärzte bereits. „Die Software ermittelt automatisch das Volumen eines Tumors, damit ist die Wirkung moderner Tumortherapien viel besser zu objektivieren“, sagt Lell. Zudem ist eine Maschine nie auf eine bestimmte Verdachtsdiagnose fixiert: Erfolgt die Untersuchung des Brustkorbs aufgrund einer Lungenerkrankung, analysiert sie das Herz mit derselben Aufmerksamkeit – und entdeckt möglicherweise eine Verkalkung der Herzkranzgefäße, die ansonsten im Bericht nicht erwähnt worden wäre. Ein erhöhter Aufwand ist damit nicht verbunden – das CT liefert die für die Diagnose notwendigen Daten ohnehin.“
Der Einsatz von KI in der Medizin steht
erst am Anfang - wird aber gewaltige Auswirkungen auf den ärztlichen
Berufsstand haben. Immerhin glaubt der von der FAZ porträtierte Radiologe nicht
daran, dass er bald überflüssig wird: „Die Übernahme durch die Maschinen werde
in absehbarer Zeit nicht stattfinden, schließlich möchte kein Patient auf das
persönliche Gespräch mit seinem Arzt verzichten, gibt er zu Protokoll.
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