Der
Internet-Gigant Google ist eines der erfolgreichsten und grössten Unternehmen
der Welt. Das kommt nicht von ungefähr. Abgesehen vom technischen Fortschritt
im digitalen Zeitalter, für den Google steht, herrscht in der Firma auch ein
ganz spezielles Arbeits- und Führungsklima, dass denn auch dazu geführt hat, dass Google
global seit Jahren zu den beliebtesten
Arbeitgebern gehört.
Dass die Vorgesetzten bei Google nicht viel zu sagen haben, wirkt sich in den meisten Fällen sehr positiv auf das Geschäft aus. Logo Google |
Obwohl
Google mit zum Teil drastischen
Massnahmen dafür sorgt, dass Firmen-Interna nicht aus der grossen
Google-Familie nach draussen dringen, ist inzwischen hinreichend bekannt, dass das
Unternehmen viel
unternimmt, um die “glücklichste und gesündeste Belegschaft der Welt“ zu
haben. Dazu gehören auch Freizeitangebote, die normalerweise eher in einem
Ferienhotel zu finden sind. Denn, so die Begründung, viele Pausen und eine kreative Umgebung
entspannen die Mitarbeiter und machen sie noch kreativer. Genauso wichtig ist die Führung der Mitarbeiter, und auch hier geht Google neue Wege. Erfahren
haben wir das von Kim Scott, die
früher selber einmal bei Google an einer Spitzenposition tätig war. In einem
Interview an der Fachmesse Qualtrics erklärte sie kürzlich, dass bei Google die
allermeisten Führungsentscheidungen im Konsens getroffen werden. Das führt zu
glücklicheren Mitarbeitern und Vorgesetzten, die bezüglich Personalentscheidungen
nicht mehr viel zu sagen haben, wie Scott gegenüber inc.com erklärt:
"Im Grunde genommen hat Google fast alle Macht, die Manager normalerweise haben, eliminiert. Manager bei Google können nicht selber entscheiden, wen sie anstellen wollen. Sie können ihre Mitarbeiter auch nicht allein bewerten – was sich auf deren Bonus auswirkt. Solche Entscheidungen werden gemeinsam gefällt. Anstellungsgespräche werden von Gruppen geführt, die dann ihre Meinung dazu äussern, ob der Kandidat angestellt werden soll. Diese Gruppe besteht aus potentiellen Managern, Kollegen und Untergebenen des Kandidaten.“
Laut Kim
Scott haben Vorgesetzte auch bezüglich Beförderungen nicht viel Macht. Auch
hier sind es verschiedenste Mitarbeiter, die bestimmen, ob ein Kollege
befördert werden soll. Es sei schwieriger, ohne das Einverständnis des
Vorgesetzten befördert zu werden, aber es sei möglich, weil die endgültige
Entscheidung nämlich von einem Komitee getroffen werde, dem der direkte
Vorgesetzte nicht angehöre. Dieser Prozess garantiere, dass es “nur sehr wenig unfaire
Beförderungen“ gebe.
Die
frühere Google Managerin weiss auch, wieso die Google-Führungsstruktur so
erfolgreich ist:
“Um ein guter Vorgesetzter zu sein, muss man gute Beziehungen zu den Mitarbeitern haben. Dass die Vorgesetzten Macht abgeben, fördert ein gutes Arbeitsverhältnis. Es gibt nichts Schlimmeres für eine Beziehung, als ein Ungleichgewicht der Kräfte.“
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