Der
Online-Handel hat es möglich gemacht, auf der ganzen Welt einzukaufen – günstig
und bequem. Doch die Produkte, die dann geliefert werden – vielfach zu extrem
günstigen Preisen – entsprechen oft überhaupt nicht den Qualitätsmassstäben
hiesiger Konsumenten und Behörden. Das kann sogar gefährlich werden.
Die
Preise auf chinesischen E-Commerce-Plattformen seien “fast schon irritierend
tief“, meldete das Schweizer Fernsehen kürzlich. Den Anlass zum Bericht gaben
die neusten Zahlen der Schweizer Post: 2015 kamen rund sechs Millionen Sendungen
aus dem asiatischen Raum in die Schweiz, im letzten Jahr bereits neun Millionen. Dieses
Jahr sollen es zwölf Millionen Pakete sein. Gegenwärtig verarbeitet die Post jeden Tag rund 32'000
Sendungen aus Asien.
Europäische
Händler sehen diese Entwicklung natürlich nicht gern – und sie sind damit nicht
allein. Auch die Behörden machen sich Sorgen – auch über die Qualität solcher
Billigimporte. In Deutschland wurden gemäss heise.de im letzten Jahr 1,25
Millionen Produkte aus dem Verkehr gezogen (die entsprechenden Schweizer Zahlen
sind uns nicht bekannt), weil sie den hiesigen technischen Anforderungen nicht
entsprechen:
“Lampen und Funkkopfhörer, Drohnen, Steckdosenleisten, Handfunkgeräte und sogenannte FM-Transmitter, die Musik vom Smartphone zum Radio übertragen: Störanfällige Billig-Elektroprodukte - oft, aber nicht immer aus China - überschwemmen seit Jahren den Markt. Das hängt auch damit zusammen, dass immer mehr Kunden im Internet einkaufen, wobei Lieferungen schwer zu kontrollieren sind. Angesichts der Importschwemme führen die Bonner Bundesnetzagentur, die über einen störungsfreien Funk- und Radiobetrieb wacht, der Zoll und die regionalen Aufsichtsbehörden einen schwierigen Kampf.“
In Deutschland haben die Verbraucher haben in nächster Zeit Gelegenheit, eine Ausstellung zum Thema
zu besuchen: Die Aufsichtsbehörde zeigt vom morgigen Dienstag an in einer
Wanderausstellung Produkte, die auf dem deutschen und europäischen Markt nicht
vertrieben werden dürfen; darunter Funkkopfhörer, Drohnen, Handfunkgeräte und
Funksteckdosen. Die Geräte nutzen zum Beispiel unzulässig hohe Sendeleistungen
oder in Deutschland nicht zulässige Frequenzen. Die Ausstellung zeigt auch
unerlaubte Spionagegeräte wie einen Teddybär, in dessen Nasenspitze eine kleine
Videokamera versteckt ist. Ein Film in der Ausstellung zeigt, wie eine
Funksteckdose aus Billigmaterial im Versuchslabor unter Stromlast erst Funken
schlägt und dann Feuer fängt. Der Brand könnte unter realen Bedingungen wohl
lebensgefährlich sein.
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