Wer im Laden einkauft muss bezahlen, bevor er seine Waren heim nehmen kann. Im Internet hingegen, erwarten viele Shopper eine Rechnung. Bild Wikipedia |
“Besonders schlecht ist die Zahlungsmoral im Südosten Europas. In Bulgarien und Rumänien etwa werden gerade einmal 70 Prozent der Rechnungen termingerecht bezahlt. Und auch in Griechenland und der Slowakei bleibt der Wert mit 71 Prozent unterdurchschnittlich. Besser sieht es dagegen in Frankreich und vor allem in Deutschland aus. Während immerhin 80 Prozent der Franzosen zuverlässig zahlen, begleichen hierzulande sogar 83 Prozent fristgerecht ihre Rechnungen.“Im internationalen Vergleich sei der deutsche Wert zwar relativ gut. Betriebswirtschaftlich gesehen sei die Zahl trotzdem alarmierend. Schließlich bedeute sie, dass fast jeder sechste Kunde in Deutschland seine Rechnungen verspätet oder am Ende gar nicht bezahle, sagt EOS-Manager Klaus Egberding zum Thema.
Tatsächlich ist das Zahlverfahren per Rechnung auch eine Einladung zum Betrug, die oft und gerne angenommen wird. Zitat aus der “Welt“:
“Der moderne Dieb lässt sich sein Diebesgut bequem ins Haus schicken. Er zahlt einfach nicht und ist nachher nicht mehr auffindbar. Oder er behauptet, die Ware sei nicht angekommen, und verlangt sein Geld vom Onlineshop zurück. Die Hemmschwelle ist niedrig […] Prominentestes Opfer in jüngster Zeit ist der Modehändler Zalando. Spektakulärster Fall beim Berliner Handelshaus: Zwischen Juni 2014 und Juni 2015 gingen 962 Bestellungen aus dem Raum Lebach im Saarland ein und wurden auf Rechnung ausgeliefert. 627 davon wurden nie beglichen. Bei einer Rechnungssumme von insgesamt 180.000 Euro blieb Zalando auf 120.000 Euro sitzen – hochwertige Schuhe, edle Kleidung, teure Koffer – alles weg. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken beschuldigt 46 Personen, von denen 41 in der Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge wohnten. Auch sie sind zum Teil weg.“Immerhin gibt es auch in Europa Hoffnung für jene Online-Händler, denen die Rechnung gestohlen bleiben könnte: Unter den von Online-Shoppern favorisierten Zahlungsverfahren, sei die Rechnung eher umständlich. Sie werde vor allem von sicherheitsaffinen Konsumenten, die nur selten online einkaufen, gewählt. Da Konsumenten jedoch immer häufiger online shoppen und dabei zunehmend auf Faktoren wie Schnelligkeit und Bequemlichkeit achten, werde die Rechnung in Zukunft weiter an Relevanz verlieren“, prognostiziert man bei ECC-Köln.
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