Tuesday, September 29, 2015

Online-Dating ist voll im Trend – Ashley Madison hin oder her

Am Schweizer Online-Dating-Markt herrscht solide Konjunktur: Mit 37,6 Millionen Gesamtumsatz verzeichnete die Branche 2014 ein Plus von 2,5 Mio. Schweizer Franken oder 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grossen Anteil an der positiven Entwicklung haben einzelne Marktführer wie Parship, die über intensive Marketing-Kampagnen den Werbedruck in der Branche angeheizt haben und dadurch einen deutlichen Umsatzvorsprung verzeichneten. Gesamthaft gibt es aber hunderte von Anbietern, die sich um die monatlich rund 650‘000 Schweizer reissen, die per Internet Sex, Partnerschaft oder gar Liebe suchen.

Online-Dating-Umsatz in Schweizerfranken pro Einwohner.
Die Zahlen kommen vom Portal Singelboersen-vergleich.ch, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Online-Treffpunkte in der Schweiz zu sortieren und zu testen. Im Jahr 2014 hätten die Singlebörsen-Anbieter den Schwerpunkt darauf gelegt, ihre mobilen Angebote auf verkaufspsychologischer und technischer Ebene zu optimieren. Damit sei es ihnen geglückt, das Gefälle zwischen hoher Nutzungsintensität und geringer Zahlungsmentalität zu überwinden. Denn: Obgleich die Singles der Smartphone-Generation permanent und überall flirten, liessen sich Einnahmen durch mobile User immer noch deutlich schwieriger erzielen als über PC und Notebook, teilt das Vergleichsportal mit.
Gleich zwei grosse Dating-Portale waren im Sommer 2015 einem Datendiebstahl in grossem Umfang ausgesetzt, zuerst AdultFriendFinder , dann AshleyMadison; beides Portale, bei denen es um schnelle Sexkontakte ging. Diese Datendiebstähle, die für viele User sehr peinlich waren und auch schwerwiegende Folgen hatten, scheinen sich nicht auf das Bedürfnis der digitalen Sextouristen ausgewirkt zu haben: Laut singleboersen-vergleich.ch haben die meisten User auch nach der Veröffentlichung von Millionen persönlicher Mitgliederdaten die Suche nach unverbindlichen Affären im Web unbeirrt fortgesetzt: Im August und September habe es sogar noch mehr Registrierungen als vor dem Daten-Hack gegeben. Auch die Tatsache, dass die Anbieter derartiger Portale scheinbar gerne mit gezinkten Karten spielen, wie durch die Ashley-Madison-Affäre und eine aktuelle Kontroverse um lovoo bekannt wurde, scheint sich nicht negativ auf das Geschäft auszuwirken, wie auf singelboersen-vergleich.ch nachzulesen ist:
“In der Schweiz gibt es einige Hundert Single-Portale, die meisten sind jedoch kleine Kontaktanzeigen-Seiten. Immerhin 21 Anbietern ist es inzwischen gelungen, über 100‘000 Mitglieder zu gewinnen. […] Aktuell begeben sich monatlich rund 660‘000 Schweizer online auf Partnersuche, gut 15% mehr als noch vor drei Jahren. Ein Grossteil des Zuwachses an Usern geht auf die junge Generation der Social-Dating-Services wie lovoo und Badoo zurück. Die coolen Flirt-Apps erschliessen neue Zielgruppen wie die 18+Dater oder Singles mit Migrationshintergrund und animieren darüber hinaus auch Singles ohne dezidierten Partnerwunsch, ‹einfach mal mitzumachen›.Zu den genannten Zahlen kommen monatlich 480‘000 Nutzer im Bereich «Adult-Dating» sowie rund 40‘000 Nutzer von GayDating-Services hinzu."
Die komplette Studie kann hier als PDF heruntergeladen werden.

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