Monday, October 13, 2014

Smartwatches: nicht sexy, aber mit viel Potential

Smartwatches scheinen für die Hersteller mobiler Elektronik die nächste Herausforderung darzustellen. Trotz einem enormen Potential, hält sich allerdings die Begeisterung der Anwender in Grenzen, wie die Kommentare zu Apples Smartwatch zeigen. Doch das breite Anwendungspotential von Smartwatches, wo es nur noch ganz nebensächlich um die Anzeige der Zeit geht, könnte in Zukunft durchaus zum Erfolg dieser Gadgets führen.

Viele User finden sie (noch) nicht cool: Smartwatches. Im Bild eine Uhr der Apple-
Collection, die nächstes Jahr auf den Markt kommen soll.                     Bild Apple
Junge Anwender, unbestritten die Trendsetter im digitalen Markt, seien nicht begeistert von Apples Smartwatch, zeigt eine neue Amerikanische Umfrage. Gerade mal 16 Prozent der befragten Teenager gaben an, dass sie sich ein solches Gadget and Handgelenk schnallen würden. Auch in Europa ist man skeptisch: Die einen seien ganz aus dem Häuschen, die anderen fänden das Ding unsexy, schreibt das Wirtschaftsblatt und fügt bei, dass Apple wird für die neue Smartuhr wohl noch viel Überzeugungsarbeit werde leisten müssen.
Umso interessanter ist es, die Bereitschaft der Anwender für aussergewöhnliche zukünftige Einsatzmöglichkeiten der Smartuhren zu erkunden. Das hat GfK getan. Dabei zeigte sich, dass intelligente Anwendungen durchaus das Interesse der User finden.
Fast die Hälfte der in den fünf Ländern Befragten wäre daran interessiert, Ärzten oder Krankenhäusern ihre persönlichen Gesundheitsinformationen mit Hilfe einer Smartwatch zur Verfügung zu stellen. Die gespeicherten Daten wären damit für Arzttermine oder im Notfall sofort abrufbar. Die Bereitschaft, sensible Gesundheitsinformationen einer Smartwatch anzuvertrauen, unterscheidet sich in den untersuchten Ländern jedoch deutlich. In China sind 69 Prozent der Befragten an dieser Möglichkeit interessiert, in den USA immerhin noch 50 Prozent und in Südkorea 43 Prozent. Deutlich zurückhaltender äussern sich europäische Verbraucher. Während in Grossbritannien rund ein Drittel Interesse zeigt, sind es in Deutschland nur ein Viertel der Befragten. Männer stehen dieser Anwendungsmöglichkeit insgesamt etwas aufgeschlossener gegenüber als Frauen. Deutlicher sieht der Unterschied bei den Altersgruppen aus. Logisch: Je älter die Befragten sind, umso höher ist die Bereitschaft, eine Smartwatch für Gesundheitsdaten zu verwenden.
Die Smartwatches haben beim Publikum auch das Potenzial, als Ticket für öffentliche Verkehrsmittel zu dienen. Knapp die Hälfte der Befragten in den fünf untersuchten Ländern würde eine Smartwatch hierfür gerne einsetzen.
Smartwatches könnten ausserdem zur sicheren Identifizierung am Computer oder beim Zugriff auf Online-Konten genutzt werden. Global lassen sich 45 Prozent der Befragten für diese Anwendungsmöglichkeit begeistern. Das Interesse steigt mit zunehmendem Alter: In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen liegt es bei 42 Prozent, bei den 30- bis 49-Jährigen bei 46 Prozent, bei Verbrauchern ab 50 Jahren sind es 48 Prozent.
Mobile Payment, also das Bezahlen mit einem Smartphone an Kassen mittels so genannter Near Field Communication (NFC) Technologie, hat es bisher nicht geschafft, viele Nutzer zu gewinnen. Mit einer Smartwatch wäre der Einsatz an der Kasse theoretisch noch komfortabler als mit einem Smartphone. Interesse an dieser Möglichkeit haben in den fünf untersuchten Ländern im Durchschnitt derzeit aber nur 35 Prozent der Befragten. Echtes Potenzial findet sich in China. Insgesamt 54 Prozent der Befragten zeigen sich dort interessiert, in den USA immerhin noch 40 Prozent. In Südkorea (28 Prozent) und Grossbritannien (27 Prozent) liegt der Wert schon deutlich niedriger. In Deutschland würden lediglich 20 Prozent der Befragten eine Smartwatch für Zahlungsvorgänge einsetzen.


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