Friday, August 22, 2014

BYOD – ins Flugzeug!

Persönlicher Platz und persönlicher Service im Flugzeug werden immer knapper, vor allem für jene grosse Mehrheit von uns, die sich in der “Holzklasse“ befördern lässt. Nun haben gewisse Fluggesellschaften eine weitere Möglichkeit gefunden, Geld zu sparen: Das im Sitz eingebaute Entertainment-System wird abgeschafft. Passagiere müssen sich mit ihren eigenen Geräten unterhalten.

In diesem Dreamliner von United sind sie noch drin, die persönlichen Entertainment-
Systeme. In 50 neuen Flugzeugen heisst es bald: BYOD.                       Bild Wikipedia
Nichts ist im digitalen Zeitalter, wie es früher war – das gilt auch für das Reisen im Flugzeug. Die meisten Airlines sind stehen unter Druck – Treibstoffpreise, Flughafengebühren und Billigkonkurrenz lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Dass spüren denn auch die Flugpassagiere. Vorbei ist es zum Beispiel mit grosszügigem Gepäcktransport: Extra Koffern müssen teuer bezahlt werden – genauso wie andere Dienstleistungen, die früher mal im Flugpreis eingeschlossen waren. Nun haben Amerikanische Airlines eine neue Sparmöglichkeit entdeckt, die voll auf Kosten der Passagiere geht. United Airlines, eines der ganz grossen Amerikanischen Flugunternehmen, hat laut CNN gerade 50 neue Flugzeuge ohne persönlichen Bildschirme am Sitz bestellt. Schliesslich kosten die Systeme Geld und verursachen zusätzliches Gewicht und somit Spritverbrauch. Statt jedem Passagier ein Entertainment-System zur Verfügung zu stellen, will United in diesen Maschinen einen Server laufen lassen, der mit persönlichen Geräten angezapft werden kann. Wer einen Laptop, einen iPad oder ein Smartphone dabei hat, und das sind gemäß CNN heutzutage drei Viertel aller Passagiere, kann dann jene Inhalte streamen, die ihm vom Flugzeugserver zur Verfügung gestellt werden. Delta Air Lines ist dabei, ein ähnliches System aufzubauen, will aber vorläufig die eingebauten Bildschirme noch zur Verfügung stellen.
(Was kommt als nächstes? Vielleicht “Bring your own food”? Ach, das gibt es ja schon. Air Canada zum Beispiel, serviert auf Inlandflügen, Flügen in die USA und an gewisse Strand-Destinantionen keine Mahlzeiten mehr, außer manbezahlt dafür extra. Genauso wie für den Kopfhörer für das Entertainment-System, wenn man die Bilder am Bildschirm nicht nur ohne Ton sehen möchte…)

Noch wissen wir nicht, wie lange es geht, bis wir den In-Flight-Movie bei der Swiss, der Lufthansa oder bei British Airways am eigenen Smartphone anschauen müssen. Da viele Fluggesellschaften im Flugzeug Wifi-Verbindungen anbieten oder planen, kann man davon ausgehen, dass sie das Experiment bei United Airlines genaustens verfolgen werden. Wenn die Passagiere den Dienstleistungsabbau akzeptieren, wie so vieles andere auf einer Flugreise, wurde hier wohl ein neuer Trend geboren: Bring your own device im Flugzeug.


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