Mehr als zwei Drittel aller Konsumenten schauen sich im Internet nach Konsumentenbewertungen um, wenn sie ein Produkt kaufen wollen. 40 Prozent lesen diese Bewertungen an Ort und Stelle, also im Laden, auf ihrem Smartphone. Doch wie wichtig sind diese Verbraucherbewertungen für den Verkauf von Produkten? Eine neue Studie gibt Antworten auf diese Frage. Eines der überraschenden Ergebnisse: Wenn die Bewertungen zu gut sind, werden sie unglaubwürdig.
Produkte die zu gut bewertet sind, wecken das Misstrauen der Konsumenten. |
Die Untersuchung im Auftrag von Big Social Media zeigt, dass Konsumentenbewertungen einen klaren Einfluss auf das Kaufverhalten ausüben. Peter Gentsch, Professor für Internationale Betriebswirtschaftslehre, erläutert die Details in einem Artikel zur Studie:
“Produkte mit einem positiven Rating verkaufen sich um 200 Prozent besser als Produkte ohne Rating, wohingegen zwischen negativ bewerteten Produkten und Produkten ohne Bewertung kaum ein Unterschied im Abverkauf besteht. Außerdem ist der durchschnittliche Abverkauf um fast 63 Prozent höher, wenn ein Produkt mehr als 50 Bewertungen hat (im Vergleich zu Produkten mit gerade einmal ein bis fünf Bewertungen).“
Eigentlich nicht überraschend, dass positiv bewertete Produkte sich besser verkaufen. Eher überraschend ist die Tatsache, dass negative Bewertungen nicht schlimmer sind, als keine Bewertungen. Gerade für Unternehmen, die Bewertungen im Netz bisher eher skeptisch gegenüberstanden, weil sie fürchteten, die Kontrolle über ihre Marke zu verlieren, sollte das doch ein Weckruf sein, schreibt Professor Gentsch:
“Glückliche Kunden waren schon immer die besten Botschafter einer Marke. Das sieht online nicht anders aus. Die meisten Konsumentenbewertungen fallen deshalb meist sehr positiv aus, 64 Prozent der Produkte werden sogar mit 5 Sternen bewertet. Interessanterweise verkaufen sich jedoch Produkte mit 4,5 Sternen dreimal besser als reine 5 Sterne Produkte. Der Grund: 30 Prozent der Käufer vermuten gefälschte Bewertungen, wenn es gar keine negativen Meinungen zum Produkt gibt. 68 Prozent der Käufer glauben der Bewertung deshalb eher, wenn sie neben Positivem auch Negatives über das Produkt lesen. Allerdings haben die Verbraucher trotz ihres Wissens über mögliche Manipulationen und “Fake-Reviews” weiterhin Vertrauen in Online-Bewertungen…“.
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