Monday, March 23, 2020

Was notwendig ist - und was nicht

Ungewöhnliche Zeiten fokussieren die Sinne, und da ergibt sich auch die Chance einmal darüber nachzudenken, was wichtig ist und was nicht. Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass uns im digitalen Zeitalter der grösste Internetshop der Welt, Amazon, mindestens einen Teil dieser Entscheidung abnimmt.

Die Gestelle sind fast überall wieder voll, dafür sind merklich weniger Kunden
im Laden.                                                                             Bild Andreas Walker
Einkaufen in Zeiten des Coronavirus‘ scheint für viele Menschen einen besonderen Stellenwert zu haben. Für die meisten von uns ist das Beschaffen von Lebensmitteln und anderen lebenswichtigen Sachen (Toilettenpapier!) plötzlich sehr wichtig geworden; viele Konsumenten haben Hamsterkäufe getätigt, andere lassen sich nur noch beliefern, weil sie sich keinesfalls dem Virenrisiko aussetzen wollen. Die Internet-Lebensmittelhändler haben in den letzten Wochen einen derart gewaltigen Aufschwung erlebt, dass sie das Bestellvolumen kaum mehr bewältigen können. Auch Amazon verzeichnet nach eigenen Angaben eine starke Zunahme der Bestellungen und hat sich deshalb entschieden, in besonders stark vom Virus betroffenen Gebieten nur noch lebenswichtige Produkte zu liefern:
“Das Unternehmen reagiert damit nach Aussagen eines Sprechers auf eine starke Zunahme von Bestellungen und wolle das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus für die Mitarbeiter in den betreffenden Gebieten verringern, berichtet Reuters. Zu den unverzichtbaren Waren zählt Amazon laut Reuters Babyprodukte, Gesundheits- und Haushaltsprodukte, Lebensmittel, Körperpflege- und Schönheitsprodukte sowie Industrie-, Wissenschafts- und Haustierbedarf. Bei anderen Produktgruppen werden man vorübergehend auf der italienischen und der französischen Website keine Bestellungen mehr annehmen, die durch Amazon ausgeliefert werden. Die Maßnahme diene auch dazu, bei der Logistik wieder Kapazität für das Ausliefern von derzeit dringend benötigten Waren zu schaffen.“ (heise.de)
Amazon hat gemäss dem Online-Dienst Digital Music News auch noch andere Einschränkungen getroffen, die vor allem die Musikbranche betreffen:
“Im Bemühen um eine schnellere und effektivere Verteilung von Lebensmitteln und medizinischen Hilfsgütern hat Amazon vorübergehend die Massenbestellung von CDs und Schallplatten eingestellt. Die Kaufpause wird voraussichtlich mindestens bis zum 5. April andauern; zu diesem Zeitpunkt will man die Kapazitäten und den Status der Coronavirus-Pandemie neu bewerten. In der Zwischenzeit werden die Käufer noch CDs und Schallplatten kaufen können, die bereits in den Amazon-Lagern vorrätig sind. Diese und andere nicht unbedingt notwendige Bestellungen werden jedoch mit langen Lieferzeiten verbunden sein."

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