Wir wissen es, weil wir es fast täglich
nachlesen können: Die Welt ist süchtig nach dem Smartphone. Apps halten uns auf
Trab, vor allem wenn es gerade nichts Besseres zu tun gibt und oft auch, wenn
das durchaus der Fall wäre. Bis jetzt sind wir eigentlich davon ausgegangen,
dass die Smartphone-Sucht ein Problem ist, das jeder User auf einer ganz
persönlichen Ebene angehen sollte. Das sehen nicht alle Anwender so.
Der Normalfall: Lieber am Smartphone fummeln, statt miteinander sprechen. Bild pixabay |
Wie appleinsider.com
berichtet, versammelte sich kürzlich eine Gruppe Studenten der Stanford University in Kalifornien vor dem Apple Store in Palo Alto, um gegen die Smartphone-Sucht
zu protestieren. Die Demonstranten, allesamt Studierende an einer der besten
Univesitäten der Welt, warfen Apple vor, nicht genug dagegen zu unternehmen,
dass iPhone- und iPad-User ständig an ihren Geräten herumfummeln. Die Studenten
forderten das Unternehmen auf, Änderungen einzuführen, um die Anwender von
ihren Apps abzulenken. Auf Flugblättern wiesen sie darauf hin, dass mehr als
zwei Drittel aller Erwachsenen ihr Smartphone mindestens stündlich checken, und
50 Prozent aller Teenager angeben, dass sie das Smartphone “süchtig“ gemacht
hat.
Wir
hätten da schon mal eine Idee, wie Apple den Demonstranten entgegenkommen
könnte: Wie wäre es, wenn der Akku des nächsten iPhones nur noch etwa 30
Minuten funktionieren würde - das brächte die Besitzer bestimmt dazu, ihre
Anwendungen zu priorisieren. Oder Apple könnte die Bildschirmauflösung wieder
verschlechtern - damit wir die verpixelte Oberfläche nicht mehr attraktiv
finden.
Aber im
Ernst: Eigentlich ist es erschreckend, dass die protestierenden
Stanford-Studenten, die, wohlverstanden, zur zukünftigen Elite in den USA
gehören, nicht einmal so viel Eigenverantwortung aufbringen können, ihr
Smartphone auf verantwortliche Weise zu bedienen. Immerhin ist die
Smartphone-Sucht kein neues Thema, und das Internet ist voll von Artikeln und
Ratschlägen dazu. Den Bildschirm auf schwarz/weiss umstellen, zum Beispiel,
oder eine App installieren, die das Verhalten am Smartphone protokolliert. Am
Bewusstsein liegt es also nicht.
Der Grund liegt darin, dass ein modernes Smartphone unglaublich attraktiv ist. Es macht aus dem Besitzer sozusagen einen Übermenschen - mit einem unendlichen Gedächtnis, Know-how und Kommunikationsvermögen. Mit jeder persönlichen Benachrichtigung einer Kommunikationsapp kommt auch ein kleines Glücksgefühl auf. Kein Wunder, dass wir unsere Smartphones lieben.
Der Grund liegt darin, dass ein modernes Smartphone unglaublich attraktiv ist. Es macht aus dem Besitzer sozusagen einen Übermenschen - mit einem unendlichen Gedächtnis, Know-how und Kommunikationsvermögen. Mit jeder persönlichen Benachrichtigung einer Kommunikationsapp kommt auch ein kleines Glücksgefühl auf. Kein Wunder, dass wir unsere Smartphones lieben.
Der amerikanische Gehirnforscher und Professor Robert Lustig weiss um die
Problematik des Suchtverhaltens mit dem Smartphone. Er sieht eine Lösungsmöglichkeit,
die auch das Zusammenleben fördern würde, weil sie den allgemeinen Regeln der
Höflichkeit entspricht. “Ich hoffe, dass wir so weit kommen, dass es nicht mehr
akzeptabel ist, das Smartphone in der Öffentlichkeit zu nutzen“, sagt er.
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