Tuesday, March 27, 2018

Süchtig nach Ihrem Smartphone? Sie sind nicht allein


Wir wissen es, weil wir es fast täglich nachlesen können: Die Welt ist süchtig nach dem Smartphone. Apps halten uns auf Trab, vor allem wenn es gerade nichts Besseres zu tun gibt und oft auch, wenn das durchaus der Fall wäre. Bis jetzt sind wir eigentlich davon ausgegangen, dass die Smartphone-Sucht ein Problem ist, das jeder User auf einer ganz persönlichen Ebene angehen sollte. Das sehen nicht alle Anwender so.

Der Normalfall: Lieber am Smartphone fummeln, statt miteinander sprechen.
                                                                                                       Bild pixabay
Wie appleinsider.com berichtet, versammelte sich kürzlich eine Gruppe Studenten der Stanford University in Kalifornien vor dem Apple Store in Palo Alto, um gegen die Smartphone-Sucht zu protestieren. Die Demonstranten, allesamt Studierende an einer der besten Univesitäten der Welt, warfen Apple vor, nicht genug dagegen zu unternehmen, dass iPhone- und iPad-User ständig an ihren Geräten herumfummeln. Die Studenten forderten das Unternehmen auf, Änderungen einzuführen, um die Anwender von ihren Apps abzulenken. Auf Flugblättern wiesen sie darauf hin, dass mehr als zwei Drittel aller Erwachsenen ihr Smartphone mindestens stündlich checken, und 50 Prozent aller Teenager angeben, dass sie das Smartphone “süchtig“ gemacht hat.
Wir hätten da schon mal eine Idee, wie Apple den Demonstranten entgegenkommen könnte: Wie wäre es, wenn der Akku des nächsten iPhones nur noch etwa 30 Minuten funktionieren würde - das brächte die Besitzer bestimmt dazu, ihre Anwendungen zu priorisieren. Oder Apple könnte die Bildschirmauflösung wieder verschlechtern - damit wir die verpixelte Oberfläche nicht mehr attraktiv finden.

Aber im Ernst: Eigentlich ist es erschreckend, dass die protestierenden Stanford-Studenten, die, wohlverstanden, zur zukünftigen Elite in den USA gehören, nicht einmal so viel Eigenverantwortung aufbringen können, ihr Smartphone auf verantwortliche Weise zu bedienen. Immerhin ist die Smartphone-Sucht kein neues Thema, und das Internet ist voll von Artikeln und Ratschlägen dazu. Den Bildschirm auf schwarz/weiss umstellen, zum Beispiel, oder eine App installieren, die das Verhalten am Smartphone protokolliert. Am Bewusstsein liegt es also nicht.
Der Grund liegt darin, dass ein modernes Smartphone unglaublich attraktiv ist. Es macht aus dem Besitzer sozusagen einen Übermenschen - mit einem unendlichen Gedächtnis, Know-how und Kommunikationsvermögen. Mit jeder persönlichen Benachrichtigung einer Kommunikationsapp kommt auch ein kleines Glücksgefühl auf. Kein Wunder, dass wir unsere Smartphones lieben.  
Der amerikanische Gehirnforscher und Professor Robert Lustig weiss um die Problematik des Suchtverhaltens mit dem Smartphone. Er sieht eine Lösungsmöglichkeit, die auch das Zusammenleben fördern würde, weil sie den allgemeinen Regeln der Höflichkeit entspricht. “Ich hoffe, dass wir so weit kommen, dass es nicht mehr akzeptabel ist, das Smartphone in der Öffentlichkeit zu nutzen“, sagt er.




No comments:

Post a Comment