Monday, October 1, 2012

Energie-Erkenntnisse aus dem Internet

Im Energiebereich wird vieles falsch verstanden, unbegründet behauptet oder nicht sinnvoll abgewogen. Das liegt oft an fehlendem Wissen oder übersehenen Zusammenhängen, aber natürlich werden sachlich falsche oder irreführende Darstellungen nur allzu oft  auch für Propagandazwecke gezielt gestreut. Das Energielexikon des Physikers Rüdiger Paschotta bietet hier, soweit das möglich ist, Gegensteuer.

Wasserkraft: Zwar sauber, aber nicht immer so sauber, wie sie verkauft wird.
Die Folge falscher Energie-Informationen sind falsche Entscheidungen, sei es bei der Planung neuer Energieanlagen oder auch in der Energiepolitik. Das kann viel Geld kosten, und trägt überdies zum Informationschaos bei. So ist es löblich, dass im Web Informationen zu diesem Thema angeboten werden, die zur Aufklärung beitragen möchten. Nachschlagemöglichkeiten um Unklarheiten auszuräumen bietet zum Beispiel das Online RP-Energie-Lexikon des Energie-Spezialisten Rüdiger Paschotta. Da werden auch viele Un- und Halbwahrheiten ausgeräumt. Auf der Seite "Aberglauben, Halbwahrheiten und Propaganda" werden Behauptungen in den Bereichen Gebäude und Heizung, Stromversorgung, erneuerbare Energie, fossile Energieträger, Klimaschutz, Energieeffizienz und Kernenergie analysiert.
Das Lexikon wertet zum Beispiel die Behauptung, dass Stromsparen in der Schweiz ohnehin nichts bringe, weil der Strom hier fast CO2-frei sei, als Halbwahrheit undPropaganda. Zitat:
“Richtig ist, dass die Kraftwerke, mit denen in der Schweiz die Stromerzeugung erfolgt, weitgehend CO2-frei sind. Ein Großteil der elektrischen Energie wird in Wasserkraftwerken und Kernkraftwerken erzeugt.
Eine ganz andere Frage ist, ob für die in der Schweiz verbrauchte elektrische Energie dasselbe gilt. Dies ist eindeutig nicht der Fall: Die schweizerischen Stromversorger exportieren sehr viel  Ökostrom aus Wasserkraftwerken z. B. nach Deutschland und importieren ähnliche Mengen von schmutzigem Strom z. B. aus deutschen Kohlekraftwerken. Ihren Kunden, denen sie dann diesen Strom verkaufen, reiben sie das freilich nicht unaufgefordert unter die Nase. Selbst wenn diese nachfragen, wird ihnen oft nur mitgeteilt, es sei Strom aus “nicht überprüfbaren Quellen”.
Indem man viele Kunden im Glauben lässt, sie bekämen ja sicherlich den sauberen Strom, der in ihrem Kanton erzeugt wird, verkauft man quasi den Ökostrom doppelt. Sicher ein gutes Geschäft, aber kein sauberes…“

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