Während Print-Kataloge als Bestellmedium in den letzten Jahren immer unwichtiger geworden sind, haben sie als Impulsgeber für den Online-Handel deutlich an Relevanz gewonnen. Bei knapp jedem dritten Kauf in Online-Shops findet vorab eine Suche im Katalog statt.
In den vergangenen Jahren haben Print-Kataloge als Bestellkanal deutlich an Bedeutung verloren. Das haben vor allem klassische Versandhändler zu spüren bekommen. Wie die Multi-Channel-Studienreihe des ECC Handel zeigt, ist dies vor allem auf eine erhöhte Kannibalisierung der Umsätze in Print-Katalogen durch Online-Shops zurückzuführen. Dies ist nicht verwunderlich, geht doch die Bestellung in Online-Shops meistens schneller und ist dazu noch einfacher. Dennoch sind Print-Kataloge weiterhin von großer Bedeutung im Distanzhandel. Nicht als Vertriebskanal, aber als Impulsgeber für den Online-Handel.
Auf dem Couchtisch oder auf dem Sofa – in vielen Haushalten liegen Kataloge stets in Reichweite. Die aktuellen Studienergebnisse zeigen, dass bei 16,5 Prozent der Käufe in Online-Shops eine Suche im Katalog den Impuls zur Wahl des Anbieters geliefert hat. Kunden entscheiden sich also aufgrund der Informationssuche im Katalog für einen Kauf im Online-Shop des Anbieters. Demzufolge sind knapp 20 Prozent des gesamten Umsatzes in Online-Shops auf die Informationssuche in Print-Katalogen desselben Anbieters zurückzuführen.
“Für Multi-Channel-Händler aber auch für Online-Shops gilt es, über Kataloge Kaufanreize für den Online-Vertrieb zu setzen. Dies erfordert ein Umdenken in Unternehmen vor allem hinsichtlich der Erfolgskontrolle“, erklärt Kai Hudetz, vom IfH Institut für Handelsforschung.
Mark Holenstein von hybris fasst die Herausforderung für den Handel wie folgt zusammen:
“Nicht die Transparenz ist das Problem des Handels, sondern die fehlende Verzahnung der einzelnen Vertriebskanäle. Händler und Hersteller, die ihre On- und Offline-Aktivitäten aufeinander abstimmen und konsistent verbinden, werden Kunden trotz des stattfindenden Kanalwechsels während der Kaufentscheidung nicht verlieren. Sie fördern damit sogar die Bindung an Marke und Unternehmen.“
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