Die Erdbebenkatastrophe in Japan, so unvorstellbar ihre Folgen auch sind, hat es nicht geschafft, die japanischen Kommunikationskanäle zu zerstören. Erstaunlicherweise sind die meisten mobilen Netze und auch das Internet auch nach der grossen Verheerung noch grösstenteils funktionsfähig.
Zwar hat vor allem das mobile Netz gelitten, gerade im nördlichen Japan, wo der Tsunami die schlimmsten Schäden angerichtet hat. Die Gründe sind klar: Zerstörte Sendeanlagen, aber auch Millionen von Menschen, die sich Minuten nach dem enormen Erdbeben versucht haben, anzurufen. Japanische Telekommunikationsfirmen mussten ihre Kapazität für Anrufe teilweise einschränken, die Datenkapazität sei aber weitgehend unberührt geblieben. Diese extrem robusten Kommunikationsinfrastrukturen machen es denn auch möglich, dass sowohl das Internet als auch die mobilen Netzwerke eine wichtige Rolle in der Kommunikation der betroffenen Menschen spielen können. So werden auch Twitter und Facebook eingesetzt, um Angehörige wissen zu lassen, dass man noch am Leben ist oder um vermisste Menschen zu suchen.
Gemäss digitaltrends.com präsentiert sich die Internetsituation in Japan um ein Vielfaches besser, als nach dem Erdbeben in Taiwan im Jahr 2006. Wegen zerstörter Unterseekabel wurden damals fast alle Verbindungen von Taiwan ins Ausland unterbrochen. In Japan sieht das zum Glück anders aus – gerade in dieser Krise sind sowohl die Behörden als auch die Bevölkerung auf sämtliche Kommunikationskanäle angewiesen.
Das Japanische Volk hat nun eine unvorstellbare Notlage zu bewältigen. Die Situation in Japan ist dabei nicht hoffnungslos. Die Japaner sind sehr widerstandsfähig und ungeheuer ingeniös – wie der Wiederaufbau nach der atomaren Zerstörung im zweiten Weltkrieg gezeigt hat. Die Welt wird sie dabei unterstützen, diese Katastrophe zu überwinden.
Nachtrag: Die Situation in mehreren Japanischen Kernkraftwerken ist auch heute aus der grossen Distanz und im Chaos nach der Katastrophe sehr schwierig zu beurteilen. Natürlich fehlt es aber nicht an reisserischen Schlagzeilen, vor allem in den Internet-Medien. Artikel, die zum Verständnis der angstmachenden Vorgänge beitragen, sind dünn gesät. Einer davon wurde von der NZZ publiziert.
Zitat:
"Beim Wort Kernschmelze drängt sich einem die Assoziation Tschernobyl geradezu auf. Entsprechend beängstigt reagiert die Bevölkerung Japans, wenn nun berichtet wird, dass bei den beiden Reaktoren Fukushima 1 und 3 eine Kernschmelze stattgefunden habe. Doch die Situation in Japan ist – wenn auch äusserst bedrohlich – eine ganz andere als in Tschernobyl, und das aus mehreren Gründen: Erstens schalteten sich die beiden japanischen Reaktoren automatisch ab, als die Seismometer im AKW das Erdbeben verspürten. Damit wurde die Kettenreaktion im Reaktor unterbrochen. In Tschernobyl geriet der Reaktor dagegen bei vollem Betrieb in einen instabilen Zustand, der in eine unkontrollierte Kettenreaktion mündete.."
Nachtrag: Die Situation in mehreren Japanischen Kernkraftwerken ist auch heute aus der grossen Distanz und im Chaos nach der Katastrophe sehr schwierig zu beurteilen. Natürlich fehlt es aber nicht an reisserischen Schlagzeilen, vor allem in den Internet-Medien. Artikel, die zum Verständnis der angstmachenden Vorgänge beitragen, sind dünn gesät. Einer davon wurde von der NZZ publiziert.
Zitat:
"Beim Wort Kernschmelze drängt sich einem die Assoziation Tschernobyl geradezu auf. Entsprechend beängstigt reagiert die Bevölkerung Japans, wenn nun berichtet wird, dass bei den beiden Reaktoren Fukushima 1 und 3 eine Kernschmelze stattgefunden habe. Doch die Situation in Japan ist – wenn auch äusserst bedrohlich – eine ganz andere als in Tschernobyl, und das aus mehreren Gründen: Erstens schalteten sich die beiden japanischen Reaktoren automatisch ab, als die Seismometer im AKW das Erdbeben verspürten. Damit wurde die Kettenreaktion im Reaktor unterbrochen. In Tschernobyl geriet der Reaktor dagegen bei vollem Betrieb in einen instabilen Zustand, der in eine unkontrollierte Kettenreaktion mündete.."
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