Immer mehr digitale Geräte buhlen um die Aufmerksamkeit der User – eben auch im Auto, und da ist deren Benutzung besonders gefährlich. Aus einem Kommunikationsinstrument kann dann schnell eine tödliche Gefahr werden. Deshalb wurde in den letzten Wochen in verschiedenen Kantonen mit einer “Kampagne gegen den Blindflug“ versucht, mehr Aufmerksamkeit beim Lenken zu propagieren (unter anderem mit einem Blindflugsimulator für den PC). Doch das Problem, in der Schweiz durch eine stringente Gesetzgebung und relativ konsequente Durchsetzung vergleichsweise gut unter Kontrolle, rückt zum Beispiel in den USA erst jetzt so richtig ins öffentliche Bewusstsein. Das hat auch das renommierte Wirtschaftsmagazin Economist zu einem ausführlichen Artikel veranlasst:
“In 2008 one in six of the teenagers killed in car crashes in America was found to have been distracted, in one way or another, just prior to impact. Five years ago, the figure was one in eight. The authorities fear that the number of teenage deaths caused by distraction while driving is about to explode, given the variety of new gizmos about to invade the car.”
Junge Lenker sind also besonders durch Ablenkung und ganz besonders durch digitale Ablenkung gefährdet, weil viele von ihnen ihre Gadgets auch beim Autofahren benutzen. “Sicher etwas vom Dümmsten“, was ein Autofahrer tun könne, sei das Texten beim Fahren, schreibt der “Economist“.
Das kann man wohl sagen!
Eine Untersuchung des Virginia Tech Transportation Instituts hat nämlich gezeigt, dass sich das Risiko für einen Unfall oder einen Fast-Unfall durch Texten beim Fahren bis zu 23mal erhöht. Wer eine Telefonnummer wählt, ist bis zu sechsmal mehr unfallgefährdet. Auch ohne Gadgets kann man sich ablenken lassen; wer sich kämmt oder schminkt erhöht sein Unfallrisiko ebenfalls massiv.
In den USA sind das Telefonieren und das Schreiben von SMS längst nicht in allen Staaten verboten. Doch die Regierung hat das Problem erkannt und will mit dem guten Beispiel vorangehen. Das Telefon will man den Beamten im Dienstwagen trotz allem nicht verbieten, das Texten hingegen schon. Der Präsident hat die Anordnung persönlich vor wenigen Tagen unterschrieben. Was die Verbote bringen, wird sich zeigen. Meint einer der Kommentatoren zum Economist-Artikel: “Dummheit kann nun mal nicht per Gesetz bezwungen werden“.
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