Monday, July 28, 2014

Haben die Deutschen professionellere Online-Shops?

Schweizer Konsumenten kaufen weniger häufig im Online-Shop ein, als ihre Nachbarn im Norden und im Osten, dafür geben sie im Webshop mehr Geld aus, als Deutsche und Österreicher.  Wie eine Studie aus Deutschland zeigt, bewerten Schweizer Shopper ihr Online-Einkaufserlebnis teilweise deutlich anders als Kunden aus Deutschland und Österreich. Die Verfasser der Studie erklären dies unter anderem damit, dass die Schweizer Online-Shops “weniger professionell“ aufgezogen seien, als die Deutschen.

Der ECC Köln untersuchte das Kaufverhalten der Schweizer Online-Shopper im
Vergleich zu den Deutschen und den Österreichern. Zwar gibt es Unterschiede,
die grundsätzlichen Erfolgsfaktoren bleiben sich allerdings gleich.  Bild ECC Köln
 Details zum Online Einkaufsverhalten in den verschiedenen Ländern liefert die Studie "Erfolgsfaktoren imE-Commerce" des ECC Köln, die in Zusammenarbeit mit Namics und prudsys durchgeführt wurde. Demnach zeigen Online-Shopper in der Schweiz, Deutschland und Österreich zwar einige Gemeinsamkeiten, ticken aber auch oft unterschiedlich.
Übergeordnet landen in allen drei Ländern dieselben Kriterien für ein gutes Online-Shopping-Erlebnis unter den Top 10. An der Spitze liegen in der Schweiz, Deutschland und Österreich dabei die gute Produktqualität und ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis, also die Basisfaktoren des Einzelhandels insgesamt. Die weiteren Top-Platzierungen offenbaren aber bereits Unterschiede zwischen den drei Ländern: Während bei den Schweizer Konsumenten die "Offenlegung aller Kosten" auf Platz drei rangiert, ist dieses Kriterium in Deutschland auf dem vierten und in Österreich sogar erst auf dem sechsten Platz zu finden. Eine unkomplizierte Retourenabwicklung platzieren die Schweizer nur auf dem zehnten Rang - sowohl Deutschen als auch Österreichern ist dieser Service deutlich wichtiger.
Generell lasse sich unter Schweizer Konsumenten ein tendenziell geringerer Anspruch an Online-Shops feststellen, heisst es in der Pressemitteilung zur Studie. So bewerteten beispielsweise knapp 51 Prozent der Schweizer Konsumenten die Produktqualität als "absolut wichtig". Mit 60 Prozent der deutschen und 58 Prozent der österreichischen Online-Shopper falle dieser Wert in den Nachbarländern höher aus. Die Begründung der Studienverfasser:
"Die im Vergleich durchweg geringeren Ansprüche der Schweizer an Online-Shops lassen sich durch den höheren Professionalisierungsgrad der Online-Shops in Deutschland sowie der höheren Kauffrequenz der deutschen Online-Shopper erklären. Je exzellenter die Shops sind und je häufiger online eingekauft wird, desto höher ist auch das Anspruchsdenken der Konsumenten. Auf der anderen Seite bedeutet dies, dass im Schweizer Markt - zumindest relativ betrachtet - noch höhere Potenziale in Bezug auf Online-Umsatzanteile und Kanalexzellenz schlummern..."

Immerhin geben die Schweizer Online Shopper mehr Geld aus als ihre Nachbarn, wenn sie dann mal am Einkaufen sind. Rund 45 Prozent der Schweizer kaufen im Schnitt mindestens einmal im Monat im Internet ein - das sind neun Prozent weniger als in Österreich und sogar 21 Prozent weniger als in Deutschland. Der Schweizer Warenkorb ist aber gut gefüllt: Bei knapp 40 Prozent der befragten Konsumenten landen Waren im Wert von mehr als 100 Schweizer Franken im virtuellen Einkaufswagen. Auch unter Berücksichtigung von Währungs- und Kaufkraftunterschieden wird in den beiden Nachbarländern weniger ausgegeben.
Die Studie kann hier bestellt werden. 


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