Wen wundert’s: die Digitalisierung der Kommunikation führt zu einer Veränderung im zwischenmenschlichen Umgang – und zwar sowohl privat als auch im Beruf. Da führt die Twitter-, Facebook- und e-Mail-Schwemme schon mal zu “fehlender Trennung von Beruflichem und Privatem, zur Abnahme der Höflichkeit, sowie zu Konzentrationsschwäche “. Das sagen nicht wir, sondern eine Reihe von Experten, die sich im Rahmen einer Studie, die im Auftrag der Internet World Messe vom Institut ibi research durchgeführt wurde, äusserten. Dabei wurden die Auswirkung der gesellschaftspolitischen Aspekte der Digitalisierung untersucht, wie zum Beispiel die Nutzung Sozialer Medien im Arbeitsalltag, der Datenschutz und der Umgang mit digitalen Inhalten.
Die Digitalisierung von Inhalten aller Art und die Erweiterung der Kommunikationsprozesse haben in den letzten fünfzehn Jahren zu einer Informationsüberflutung geführt. Vor allem die Entwicklung des öffentlichen Netzes, das insbesondere durch den Ausbau der Sozialen Netzwerke für jedermann zugänglich ist, ist hier der Haupttreiber. Die stärksten Auswirkungen der Digitalisierung sehen 91 Prozent der Internetexperten im Bereich der Arbeitswelt. 79 Prozent der Experten stellen daher auch ein verändertes Verhalten der Arbeitnehmer im Arbeitsalltag durch Social Networks fest. "Aus Sicht der Befragten hat die Nutzung sozialer Netzwerke sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Verhalten im Arbeitsalltag", kommentiert Studienleiter Michael Wittmann die Ergebnisse. "Zum einen werden größere Kommunikationsbereitschaft und Transparenz als Folge wahrgenommen, auf der anderen Seite aber auch mangelnde Höflichkeit und sinkende Aufmerksamkeit."
85 Prozent der Befragten beobachten diese Entwicklung vor allem bei jüngeren Arbeitnehmern. Aber auch schon bei der Vorbereitung auf die Arbeitswelt in Schule, Studium und Ausbildung sehen die Experten Defizite der heranwachsenden Generation. So sieht die Mehrheit vor allem Nachholbedarf bei den Themen Respekt (60 Prozent) und Umgangsformen (55 Prozent). Auch sorgen sie sich um ein sinkendes Bildungsniveau. Die Jugendlichen brauchen vor allem Unterstützung und Anleitung im Umgang mit den sozialen Netzwerken. Die Verantwortung wird hier besonders bei den Erziehungsberechtigten und Bildungseinrichtungen gesehen. Dem eigenen Kind würden 28 Prozent der Befragten erst ab einem Alter von 15 Jahren die Nutzung Sozialer Netzwerke erlauben.
Ein ausführliches Studiendokument mit allen Ergebnissen der Befragung steht kostenlos auf der Website der Internet World Messe zum Download bereit.
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