Dass sich alte Menschen auch am digitalen Zeitalter beteiligen sollten, ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Von den sozialen Aspekten einmal abgesehen, macht es viel Geschäftssinn, wenn die über 65jährigen im Internet aktiv sind. Das Problem ist, dass es nur die wenigsten sind.
Die Zahlen sind ernüchternd: nur etwa 10 Prozent aller Internetnutzer sind Senioren, obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung mehr als doppelt so gross ist. Das hat gerade wieder mal eine neue Studie, welche die Situation in Deutschland untersucht hat, herausgefunden. Man darf annehmen, dass die Situation in der Schweiz ähnlich ist: Nur etwa 30 Prozent der über 65jährigen surfen im Web. Nur 10 Prozent der Alten können sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen – gesamthaft sind es 58 Prozent, wie eine Forsa-Umfrage ergab. Das ist schade, weil jene Senioren, die es wagen, sich im Web zu tummeln, durchaus positive Erfahrungen machen – sie finden zum grössten Teil, dass ihr Leben durch das Internet an Qualität dazu gewinnt.
Was also tun?
Selbstverständlich gibt es Unternehmen, die sich der Internet-Senioren-Marktlücke annehmen. So werden zum Beispiel im Net auch spezielle Senioren-PC verkauft, die dann aber oft nicht billig sind. Wichtiger aber wäre wohl Unterstützung aus der Familie oder dem Freundeskreis. Nehmen Sie sich einem älteren Familienmitglied an und helfen Sie beim Einstieg oder Verbleib im Internet: Das kann zwar etwas Zeit kosten, wird aber sicher dankbar angenommen.
Ausserdem wurde kürzlich von deutschen Fachstellen ein Papier zum Thema Senioren im Internet veröffentlicht. Es bietet hilfreiche Tipps und ist auf Senioren zugeschnitten.
In ein paar Jahrzehnten wird sich das oben beschriebene Problem demographisch lösen. Spätestens im Jahr 2050 werden sich die 65jährigen zu den Digital-Natives zählen dürfen, zu jener Generation also, die in der digitalen Gesellschaft gross geworden ist. Dann werden die Alten jene Gruppe sein, die am meisten Erfahrung mit dem Internet aufweist.
No comments:
Post a Comment