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Immer noch sehr gut unterwegs - der Online-Handel nach Corona. Grafik vectorportal.com |
Es gibt einen Industriezweig, der enorm von Corona und den Lockdown-Massnahmen
profitiert hat: Der Online-Handel. Die Umsätze nahmen milliardenfach zu, das
Wachstum betrug bis zu 25 Prozent. Nun ist die Pandemie vorbei, und der Effekt hat
sich leicht abgeschwächt. Trotzdem bleibt die Industrie stark – sehr stark
sogar. Nach 2020 und 2021 ist das Onlinewachstum 2022 zwar gebremst, der Umsatz
aber dennoch weit über dem Vorkrisenniveau von 2019.
Nach zwei aussergewöhnlich wachstumsstarken
Jahren sei das Wachstum im 2022 zunächst gebremst geworden, stellt das IFH Köln
fest. Die meisten Konsumentinnen und Konsumenten, die während der
Corona-Pandemie das Onlinehopping für sich entdeckt hätten, seien
dabeigeblieben und die anderen hätten ihre Ausgaben ebenfalls kaum reduziert.
So vollziehe der Onlinehandel derzeit eine Art Seitwärtsbewegung,
voraussichtlich mit einem leichten Rückgang von rund 2 Prozent im noch
laufenden Jahr 2022. Dabei bleibe das Onlineniveau 2022 im Vergleich zu 2019
erheblich höher, von einem Einbruch des Onlinekanals könne also keine Rede
sein. 2022 sei der Onlineumsatz immer noch rund 30 Milliarden Euro höher als
2019 vor der Coronakrise, schreiben die Experten vom
IFH Köln.
In der Schweiz sieht die Situation
ähnlich aus. In den ersten neun Monaten 2022 haben die Umsätze im Schweizer
Onlinehandel um 1,7 Prozent abgenommen. Verschiedene Medien zitieren
Patrik Kessler, Geschäftsführer des Handelsverbandes Schweiz mit der
Aussage, dies sei «eine Frage der Perspektive». Nehme man als Basis nämlich das
Vorkrisenjahr, liege das Plus immer noch bei fast 50 Prozent. Angesichts der
grossen Zunahme während der Coronapandemie sei es beachtlich, dass nun - nach
dem Ende der Pandemie - kein stärkerer Rückgang stattfindet. "Der
Corona-Shift scheint nachhaltig zu sein", so Kessler.
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