Ein nicht ganz schlanker Jugendlicher sitzt auf dem Sofa, Controller in der Hand, direkt daneben die Chips und die Cola. So sehen viele Menschen die typischen Gamer - wohl auch aus eigener Erfahrung. Daher ist auch das Vorurteil, das intensives Spielen von Videospielen dick macht, weit verbreitet. Zu Recht?
Spielende Erwachsene sind schwerer, als nicht-spielende. Bild Max Pixel |
Der Zusammenhang konnte ausserdem nur bei Erwachsenen nachgewiesen werden, bei Kindern und Jugendlichen nicht. “Möglicherweise bleiben fettleibigere Personen beim Übergang ins Erwachsenenalter eher ihrem Hobby Videospielen treu, während für andere neue Freizeitangebote wichtiger werden“, vermutet Appel.
In der Vergangenheit haben sich schon einige Forscherinnen und Forscher mit der Frage beschäftigt, inwiefern Videospiele und Übergewicht zusammenhängen. Dabei kam es oft zu ganz anderen Ergebnissen - zum Beispiel bei einer Studie, die vom Amerikanischen Center for Disease Control and Prevention in Auftrag gegeben worden war. Es gebe einen direkten Zusammenhang zwischen Gesundheitsproblemen und Gaming, schlossen die Forscher damals: Sie berichteten, dass Männer, die Videospiele spielen, schwerer seien als andere Männer. Spielende Frauen seien eher depressiv und in schlechterer allgemeiner Gesundheit als Nicht-Gamer.
Was das Übergewicht der männlichen Spieler betrifft, haben die Würzburger und Linzer Forscher eine Erklärung parat:
“Wir haben einen signifikanten indirekten Effekt gefunden, der zeigt, dass Menschen, die mehr Zeit mit Videospielen verbringen auch weniger Zeit mit Sport verbringen und daher ein höheres Körpergewicht bzw. mehr Körpermasse haben“, schreibt das Team aus Würzburg und Linz. Andere Faktoren, wie zum Beispiel eine ungesunde Ernährung vor der Spielekonsole oder Schlafmangel, konnten aufgrund zu weniger Studien nicht überprüft werden.“
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