Das Samsung Galaxy Note 9 wird dieser Tagein vielen Medien getestet und beschrieben. Man darf sagen, dass das Echo im Allgemeinen
sehr positiv ist - obwohl es natürlich nicht möglich ist, alle Journalisten
zufriedenzustellen. Das Note 9 sei “nicht wirklich aufregend“, schreibt Lisa
Hegemann in der Zeit:
“Die Betonung auf die verbesserte Leistungsfähigkeit der Batterie steht symptomatisch für die aktuelle Genese von Smartphones: Jedes neue Modell der großen Hersteller wird in den Details feinjustiert. Im Fall des neuen Note ist der Speicher etwas größer, die Kamera etwas intelligenter und der kleine Stift, das Markenzeichen des Smartphones, multifunktionaler. Doch so revolutionär wie Apples erstes iPhone ist keines dieser Geräte mehr. Die Weiterentwicklung des Smartphones ist längst evolutionär, wir befinden uns in einer Phase vergleichbar mit der nach der Erfindung der Dampfmaschine: Nachdem der erste Zug mal mit Kohle befeuert über Gleise ratterte, kamen bald immer schnellere und bequemere Züge, doch mit keinem verband sich eine grundsätzliche Neuerfindung der Transportart mehr. Genauso ist es jetzt auch mit Smartphones, egal ob sie aus den Hallen von Apple stammen oder denen von Samsung.“
Andere Tester sehen das neue Samsung
Smartphone positiver. Das Gerät sei jetzt der König im
Android-Smartphone-Universum; sogar Apples Konkurrenzprodukt, das iPhone X,
bleibe, zumindest was Bildschirm, Speichergröße, Funktionsreichtum und
Akkulaufzeit angeht, dahinter zurück, schreibt die Welt:
“Satte 512 Gigabyte Speicher, Stifteingabe und Präsentationsmodus, SD-Erweiterungsslot, Doppel-SIM und Profi-Kamera mit variabler Blende. Samsung positioniert sein neues Phablet Note 9 klar als Arbeitstier. Unter den Smartphones steht es fast konkurrenzlos da.“
Die Fachjournalisten sind sich also einig:
Das neue Samsung Smartphone ist gut. Allerdings ist die oben zitierte Lisa
Hegemann nicht die einzige, die sich fragt, wie wichtig die Verbesserungen
wirklich sind. Die Süddeutsche Zeitung geht noch weiter und behauptet, dass der
Smartphone-Hype endgültig vorbei sei:
“Mögen sich die Pixel-Zähler über eine leicht verbesserte Kamera freuen, die Prozessor-Kenner über noch schnellere Recheneinheiten - für den Alltag tun es ältere oder billigere Handys genauso. Der Reiz des Neuen ist zwar noch nicht völlig verflogen. Wenn Apple ein neues iPhone präsentiert oder Konkurrent Samsung, ist das eine Nachricht. Doch sind Smartphones zu etwas Gewöhnlichem, zu Alltagsgegenständen geworden. Die Hersteller versuchen dem entgegenzuwirken, indem sie immer wieder neue Trends ausrufen. Am augenfälligsten ist sicher der zu immer größeren Bildschirmen. In jüngerer Zeit ist es zudem Mode geworden, nahezu die gesamte Frontseite der Smartphones dem Bildschirm zu überlassen, wofür in manchen Fällen sogar der zentrale Knopf samt Fingerabdrucksensor geopfert wird. Apple hat dafür sogar eigens eine sichere Entsperrmethode per Gesichtserkennung entwickelt. Doch die Hersteller wissen (oder sollten es zumindest), dass das Geschäft nicht ewig so weitergehen kann…“
Vorläufig spielen allerdings die Medien
noch mit, im grossen Smartphone-Verkaufsspiel. Strategische Leaks derHersteller werden den Konsumenten als News verkauft, und die neuen Geräte
werden von vielen Journalisten geradezu bejubelt. Wir gehen davon aus, dass das
auch in naher Zukunft so bleiben wird.
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