Wednesday, October 21, 2015

Helvetische Digitalisierung: Google statt Migros, Toblerone, Victorinox

Die Digitalisierung spielt in der Schweiz auch im internationalen Vergleich eine sehr bedeutende Rolle – sowohl auf privater als auch auf geschäftlicher Ebene. Zwei Beispiele dafür: Google, ein Unternehmen aus dem amerikanischen Silicon Valley, ist neu die stärkste Marke der Schweiz und lässt namhafte und bodenständig helvetische Firmen wie Migros, Toblerone oder Victorinox hinter sich - und altmodisch aussehen. Das zweite Beispiel: Fast die Hälfte aller Schweizer surft mit einem Tablet im Netz. Damit belegt das Land weltweit den Spitzenplatz.

Quelle: Media Use Index 2015, Y&R Group 2015. Anklicken zum Vergrössern.
Herkunft und Verankerung spielen zwar für die Stärke einer Marke in der Schweiz eine wichtige Rolle. Geschäftserfolg und digitale Mediendurchdringung scheinen aber heutzutage noch wichtiger zu sein. Deshalb ist Google, ein kalifornisches Unternehmen, das erst 17 Jahre alt ist, jetzt die stärkste Marke in der Schweiz und verdrängt die Spitzenreiterin 2013, die Migros, auf den zweiten Platz. An dritter Stelle folgt die Rega, welche 2013 den 4. Rang belegte.
Digitales Gewicht zählt nicht nur im Bereich der Schweizer Wirtschaft. Auch im privaten Verhalten hat sich in den letzten Jahren so einiges geändert. Smartphones und Tablets erschienen vor einigen Jahren sozusagen aus dem Nichts im digitalen Panoptikum – und dominieren seither unser Kommunikationsverhalten. Das unterstreicht aktuell eine Studie der Y&R Group Switzerland:
Die mobile Internetnutzung nimmt in der Schweiz weiter zu. 85 Prozent der Befragten nutzen ihr Smartphone oder Tablet, um mobil zu surfen. Inzwischen sind mehr als die Hälfte der Digital Natives öfter via Smartphone im Internet als per Computer. Auf hohem Niveau stabil ist die Internetnutzung per Computer, während die TV-Nutzung leicht rückläufig ist. Dies ist wahrscheinlich auf die stärkere Nutzung von Streaming und Video on Demand  zurückzuführen sein. Radio und Gratiszeitungen werden von zwei Drittel der Schweizer konsumiert, während bezahlte Tagesnews von nur 50 Prozent der Befragten gelesen werden.

Die Schweizer lassen sich natürlich nicht lumpen, wenn es um technische Neuheiten geht. 82 Prozent der Bevölkerung verfügen über ein eigenes Smartphone. Bei den Digital Natives sind es sogar 91 Prozent, während ältere User mit 70 Prozent weiter aufholen. Über alle Generationen hinweg hat der Besitz von Tablets um 11 Prozent zugenommen und liegt neu bei 50 Prozent. Kein Wunder: Mobiles Surfen liegt voll im Trend: Im Segment der 14- bis 29jährigen surfen 95 Prozent mobil. Am stärksten ist das Wachstum der mobilen Internetnutzung bei den älteren Semestern. 71 Prozent der über 55-Jährigen surfen mittlerweile mit einem mobilen Endgerät im Netz. Das entspricht einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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